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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 57

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
57 Iv röhre her, die durch das Wasser nach oben steigt. (Warum? S. 26, § 59.) Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Panse in dem Aufsteigen der Lust- bläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Lustströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher ans als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glas- röhre. (Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da als- dann kein Wasser mehr herausfließt. Warum?) Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Arzneiflasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andere Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. Eigentümlichkeiten des Sauerstoffs, a. Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit Heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit den: Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnellen Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. (Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Verbrennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt.) Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampenzylinder darüber, so er- lischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme an Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase verschlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald n:an aber den Zylinder auf kleine Holzstückchen stellt, so daß die Luft von unten aus in den Zylinder gelangen und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft ab- strömen können, beginnt die Flamme lustig zu brennen. b. Wenn daher eine Lampe gut brennen soll, so muß die Luft unterhalb des Zylinders zur Flamme gelangen können; deshalb die vielen kleinen Öffnungen an dem Brenner. Warum brennt eine Lampe nicht, wenn man den Zylinder oben bedeckt hat? Ebenso brennt das Feuer im Ofen schlecht, wenn keine Luft durch die Ofentür oder durch sonstige Öffnungen zu ihm gelangen kann. Warum bläst man ins Feuer? Warum zieht der Schmied den Blasebalg? e. Der Sauerstoff hat große Neigung, sich mit anderen Körpern zu verbinden. Laß blankes Eisen längere Zeit in feuchter Luft liegen! Es überzieht sich bald mit Rost. Der in unserer gewöhnlichen Lust enthaltene Sauerstoff hat sich nämlich unter Zusatz von etwas Wasser mit dem Eisen verbunden und so den Rost gebildet. Auch mit Kupfer geht der Sauerstoff in feuchter Luft leicht eine Verbindung ein, wo- bei sich das Kupfer mit einen: grünlichen Überzüge — gewöhnlich Grünspan genannt — überzieht. Dieser Grünspan entsteht in ähnlicher Weise wie der Eisenrost, nur daß sich hier der Sauerstoff der Luft (unter Hinzutritt von etwas Wasserstoff und Kohlen- säure) nicht mit Eisen, sondern mit Kupfer verbindet. (S. 87.) Die Verbindungen der Körper mit Sauerstoff nennt man Oxyde. Weil sie oft „saure" Eigenschaften haben, nennt man den Sauerstoff auch Oxygen, d. i. Süurebildner. Den Vorgang der Vereinigung mit Sauerstoff nennt man Oxydation oder Verbrennung.
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