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1. Nr. 22 - S. 31

1904 - Breslau : Hirt
Die Elektrizität. 31 § 43. Der Blitzableiter und das Gewitter. Die durch Reibung er- zeugte Elektrizität hat zwar keine praktische Anwendung gefunden, aber die Versuche, welche die Gelehrten mit der Reibungselektrizität anstellten, führten zu der Erkenntnis, daß die großartige Naturerscheinung des Gewitters nichts anderes als eine Wirkung der Elektrizität sei. Die Gewitter kommen in der gemäßigten Zone meist im Sommer, selten im Winter vor; in der tropischen Zone sind sie viel häufiger. Beschreibe ein Gewitter! Die Wolken werden zu gewissen Zeiten elektrisch, und zwar teils positiv, teils negativ. Nähert sich nun eine elektrische Wolke einer unelektrischen oder der Erdoberfläche, so findet eine allmähliche oder plötzliche Verteilung der Elektrizitäten statt. Geschieht die Verteilung plötzlich, so springt ein elektrischer Funke von Wolke zu Wolke oder von der Wolke zur Erde über. Dieser elektrische Funke im großen heißt Blitz. Er hat verschiedene Formen; man unterscheidet Zickzack-, Flächen- und Kugelblitze. Wenn der Blitz von einer Wolke zur Erde überspringt, so sagt man: Es hat eingeschlagen. Der Blitz folgt immer den besten Leitern; schlechte Leiter, die er auf seinem Wege antrifft, werden zerschmettert oder entzündet. Häuser, in die der Blitz einschlägt, gehen daher gewöhnlich in Brand auf, Menschen und Tiere, die der Blitz trifft, werden erschlagen oder betäubt. Der Donner gleicht dem Knistern des elektrischen Funkens. Er ist ein lauter Schall, der dadurch entsteht, daß die Lust in den luftverdünnten Raum eindringt, der durch den Blitz erzeugt wird. Blitz und Donner ent- stehen zwar zu gleicher Zeit; wir hören den Donner aber später, weil die Geschwindigkeit des Schalles viel geringer ist als die des Lichtes. Vorsichtsmaßregeln bei einem schweren Gewitter. Da der Blitz den guten Leitern folgt und in hohe Gegenstände einschlägt, so darf man sich zur Zeit eines Gewitters nicht unter Bäume stellen. Das Feuer im Ofen läßt man am besten ausgehen; denn die aufsteigende Rauchsäule ist auch ein guter Leiter. Im Zimmer stellt man sich nicht an den Ofen, sondern mehr in die Mitte. Zweckmäßig ist es auch, während eines schweren Gewitters ein Fenster zu öffnen. Häuser sichert man am besten durch gute Blitzableiter. Der Blitz- ableiter besteht aus einer Eisenstange, welche über das Dach eines Hauses hinläuft und an der äußern Wand desselben herab bis in das Grnndwasser der Erde geleitet ist. Oben sind auf dieser Stange eine oder mehrere senk- rechte Eisenstangen befestigt, die über die höchsten Punkte des Hauses her- vorragen. Damit sie nicht rosten, wodurch die Leitungsfähigkeit des Eisens verloren geht, sind sie mit Zink überzogen und in den Spitzen stark ver- goldet. Nähert sich einem Hause, das mit einem Blitzableiter versehen ist, eine Gewitterwolke, so strömt die Elektrizität durch die Spitzen des Blitz- ableiters aus, wodurch eine allmähliche Ausgleichung beider Elektrizitäten entsteht. Springt aber doch ein elektrischer Funke von der Wolke zum Blitzableiter über,. so folgt er dem guten Leiter und fährt an der Eisen- stange hinab in die Erde. Der Erfinder des Blitzableiters war der Nord- amerikaner Franklin. §44. Berührungselektrizität oder Galvanismus. 1. Galvanische Elemente. Ein Becherglas füllt man zun: Teil mit verdünnter Schwefelsäure und stellt eine Zinkplatte und eine Kupferplatte, an deren obere Enden je ein Kupferdraht gelötet ist, hinein. Die beiden
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