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1. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 65

1909 - Leipzig : Hirt
97. Friedrich Wilhelm I. c) Viele Maregeln des Knigs zeigen, wie sehr ihm die Hebung des Wohlstandes am Herzen lag. Besonders nahm er sich des Bauern-st and es an. Der Mihandlung der Bauern durch die Gutsherren wirkte er durch Verordnungen entgegen und setzte die Frondienste herab. Auf den Staatsgtern fhrte er Verbesserungen im Ackerbau und in der Viehzucht ein, worber die Gutsverwalter die Bauern der Umgegend zu belehren hatten. Die Steuerfreiheit des Adels hob er auf. Als 20000 protestantische Salzburger um ihres Glaubens willen aus ihrer Heimat vertrieben wurden, lud Friedrich Wilhelm I. sie ein, in sein Land zu kommen, und siedelte sie in Ostpreuen an, das durch die Heereszge im Nordischen Kriege und durch eine Pest stark gelitten hatte." d) Knste und Wissenschaften schtzte der König nur, sosern sie greifbaren Nutzen gewhrten; feinere gesellige und geistige Gensse verachtete er; fr ihn war sein Tabakskollegium" die liebste Erholung. Dagegen sorgte er eifrig fr den Bau von Kirchen und Volksschulen.*) 2. Militrisches. Der König, der als Kronprinz in Flandern die Kriegfhrung erlernt hatte (in welchem Kriege?) und in dem pommerfchen Feldzuge feine kriegerische Tchtigkeit bewies, war Soldat durch und durch. Mit Hilfe des Fürsten Leopold von Dessau, des alten Dessauers", bildete er ein so gut geschultes Heer heran, wie es kein anderer Staat aufzuweisen hatte, und verdoppelte die Anzahl der Truppen, so da sie bei seinem Tode gegen 85000 Mann stark waren. Er erlie sorgfltig durchgearbeitete und durchgeprobte Vorschriften und berwachte persnlich die Ausbildung seiner Soldaten, die schon uerlich durch ihre ganz gleich-artige knappe und saubere Kleidung und ihre Zpfe, noch mehr aber durch die Schnelligkeit und Sicherheit ihrer gleichmigen Bewegungen Aufsehen erregten. Die Ergnzung des Heeres geschah teils durch Werbung im In-wie im Auslande, die oft mit List und Gewalt betrieben wurde, teils durch Einziehung von Landeskindern nach dem Kantonsystem": das Land wurde in Kantone eingeteilt, aus denen die Wehrpflichtigen von ihren Regimentern nach Bedrfnis einberufen werden konnten (Anfnge einer allgemeinen Wehrpflicht). Groe Vorliebe hatte der König fr lange Kerle", feine lieben blauen Kinder", aus denen er die Potsdamer Riefengarde bildete. Keine Kosten wurden gescheut, um solche Prachtsoldaten selbst aus entfernten Lndern herbeizuschaffen, und wer dem König eine besondere Freude machen wollte, schenkte ihm einige Riesen. *) An Orten, wo Schulen waren, sollten nach dem Befehle des Knigs die Eltern thre Kinder im Winter tglich, im Sommer wenigstens einmal wchentlich m die Schule schicken. Christensen, Lehrbuch. Hi. A. B. Neubtg, 5
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