Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für Volksschulen - S. 21

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
21 58. Lied von den grünen Sommervögelein. 1. Es kamen grüne Vögelein Geflogen her vom Himmel Und setzten sich im Sonnenschein Im fröhlichen Gewimmel All' an des Baumes Aeste, Und saßen da so feste, Als ob sie angewachsen sei'n. 2. Sie schaukelten in Lüften lau Auf ihren schwanken Zweigen, Sie aßen Licht und tranken Thau Und wollten auch nicht schweigen; Sie sangen leise, leise Auf ihre stille Weise Von Sonnenschein und Himmelblau. 3. Wenn Wetternacht auf Wolken saß, So schwirrten sie erschrocken, Sie wurden von dem Regen naß Und wurden wieder trocken; 59. Die Tropfen rannen nieder Vom grünenden Gefieder, Und desto grüner wurde das. 4. Da kam am Tag der scharfe Strahl, Ihr grünes Kleid zu sengen, Und nächtlich kam der Frost einmal, Mit Reif es zu besprengen; Die armen Vöglein froren, Ihr Frohsinn war verloren, Ihr grünes Kleid war bunt und fahl. 5. Da trat ein starker Mann zum Baum Und hub ihn an zu schütteln, Vom obern bis zum untern Raum Mit Schauer zu durchrütteln; Die bunten Vöglein girrten Und auseinander schwirrten; Wohin sie flogen, weiß man kaum. Rückert. Räthsel. 1. Vier Brüder geh'n Jahr aus, Jahr ein im ganzen Land spazieren; doch jeder kommt für sich allein, uns Gaben zuzuführen. 2. Der erste kommt mit leichtem Sinn, in reines Blau gehüllet, streut Knospen, Blätter, Blüthen hin, die er mit Düften füllet. 3. Der zweite tritt schon ernster auf, mit Sonnenschein und Regen, streut Blumen aus in seinem Lauf, der Ernte reichen Segen. 4. Der dritte naht mit Ueberfluß und füllet Küch' und Scheune, bringt uns zum süßesten Genuß viel Aepfel, Rüss' und Weine. 5. Verdrießlich braust der vierte her, in Nacht und Graus gehüllet, sieht Feld und Wald und Wiesen leer, die er mit Schnee erfüllet. 6. Wer sagt mir, wer die Brüder sind , die so einander jagen? Leicht räth sie wohl ein jedes Kind; drum brauch' ich's nicht zu sagen. 60. Die Bremer Stadtmusikanten. Es hatte ein Mann einen Esel, der ihm schon lange Jahre treu gedient, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so daß er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da wollt' ihn der Herr aus dem Futter schaffen, aber der Esel merkte, daß kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen; dort, dachte er, kannst du ja Stadtmusikant werden. Als er ein Weilchen fortgegangen war, fand er einen Jagdhund auf dem Wege liegen, der jappte, wie einer, der sich müde gelaufen. „Nun, was jappft du so?" sprach der Esel. „Ach," sagte der Hund, „weil ich alt bin und jeden Tag schwächer werde und auf der Jagd nicht mehr fort kann, hat mich mein Herr wollen todtschlagen, da habe ich Reißaus genommen; aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?" „Weißt du was," sprach der Esel, „ich gehe nach Bremen, dort Stadtmusikant zu werden, geh' mit und laß dich auch bei der Musik annehmen." Der Hund war's zufrieden, und sie gingen weiter. Es dauerte nicht lange, so saß da eine Katze auf dem Wege und machte ein Gesicht, wie drei Tage Regenwetter.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer