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1. Der Deutsche Kinderfreund - S. 64

1888 - Berlin : Reimer
62 11. Erzählungen Lohn. Das eine Pferd brachte ihm so viel ein, daß er bald ein zweites, und endlich noch ein drittes anschaffen, eine Schuld nach der andern bezahlen, und sich nach Verlaus einiger Jahre ganz von Schulden frei machen konnte. Noch lebt der brave Valentin in einem hohen Alter, und im Wohlstände, und nie spricht er von seinem ehemaligen trau- rigen Schicksal, ohne hinzuzufügen: „die mit Thränen säen, werden mit Freuden erndten." 34. Verführung. Stephan, der Sohn eines Tagelöhners, war so gesund und stark, daß er schon in seinem vierzehnten Jahre völlig ausgewachsen war. Seine beiden Brüder waren Maiuer und Stephait wünschte auch ein Maurer zu werden. Er wurde daher mit ihnen auf Arbeit geschickt. Hier war er nun fast unter lauter ruchlosen und verwilderten Menschen, welche beständig fluchten, sich zankten, und, wenn sie einig waren, unzüchtige Lieder sangen. Dabei tranken sie bestän- dig Braw.uetvein. Sehr bald forderten sie den jungen Sre- phan auf, mit ihnen zu trinken. Dieser weigerte sich an- fangs, weil er schon ein Mal einen Schluck Branntewein ge- mmkell hatte, und davoi: ganz betäubt wordelt war. Aber mm spotteten die Gesellen seiner, und einer sagte zu ihm: Junge, wenn du ein tüchtiger Maurer werden willst, so musst du Branntewein trinken lernen. (Was meint ihr, hatten sie Recht?) Durch das viele Zureden wurde Stephan endlich dahin gebracht, daß er den Branntewein versuchte; er schmeckte ihm nicht übel, und es bauerte nicht lange, so trank er so gut seinen Schnaps, wie die Gesellen. (War das gut? ) Da Stephan sahe, daß die Gesellen beständig die Tabackö- pfeife im Munde hatten, so glaubte er, das Tabacksrauchen gehöre ebenfalls zu den Eigenschaften eines guten Maurers. Er schaffte sich also bald eine Pfeife an. Aber er rnusste viel ausstehen, ehe er es dahin brachte, mit Fertigkeit zu rauchen. Oft wurde ihm so übel und weh, daß er den Taback gar nicht mehr anzurühren beschloß; allein die Nekkereien seiner Ka- meraden brachten ihn immer wieder dahin, daß er es aufs Neue versuchte, und endlich waren die Schwierigkeiten über- wuilden. (War er deswegen glücklich zu preisen?) dkm: hielt sich Stephan im Ernste für einen ganzen Mann, weil er Alles mitmachen konnte, was die Andern machten. — Aber nach einiger Zeit schien er nicht mehr reckt gesund zu sein. — Die
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