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1. Der kleine Kinderfreund - S. 261

1885 - Leipzig : Amelang
261 269, Sturme, und die jungen Herren auch. Aber der Kaiser that, als ob er es nicht merke, und erst als es Nacht war, ließ er zum Heimzug blasen. Kr ritt zur Hofburg zurück, führte alle in den Saal und schüttelte &einen W olfspelz ab. Dann hieß er alle sich an die Tafel setzen, und wie sie fröstelten in den nassen und durchlöcherten Kleidern, sprach er mit Lächeln und doch mit Krtist: ,, Ihr läppischen Leute, wessen Kleid, ist nun nutzer, das meine, das mich einen Schilling gekostet hat, oder das eure, auf welches ihr euer ganzes väterliches Krbe verwandt habt? Mich dünkt, der Pelz, den ich mir selber im Forste erjagt, sei besser, als eure welsche Tracht.“ 269. Vom Saclisenlierzog Wittekind. Wittekind, der Sachsenherzog, mit dem Kaiser Karl Im Kriege lag, war ein starker, trotziger Mann und kielt fest an seinen heidnischen Göttern. Endlich aber regte sich doch auch in ihm das Verlangen, ein Christ zu werden. Das soll sich also zugetragen haben. In der Zeit, da viele Sachsen schon an Christum glaub- ten, war er mit seinem Freunde Albion oder Alf nach einer verlornen Schlacht vor dem Feinde geflohen. Sie verirrten sich in einem finstern Walde und kamen endlich zu der llütte eines Köhlers, welcher sie freundlich aufnahm und ihnen Herberge ge- währte. Während nun die beiden Männer auf das Abendbrot warteten, das auf dem Herde kochte, sahen sie beim Schein der Flamme das Kreuz des Heilandes an der Wand und er- grimmten sehr in ihrem Herzen, denn sie waren ja noch Heiden. Sie fuhren den Köhler hart an und sprachen: „Was hast du da für ein Zeichen an der Wand? Ist es nicht das Kreuz des Gottes, den die Franken anbeten? Warum bist du abgefallen von dem Glauben unserer Väter? Mache dich bereit, denn du mußt sterben I" Da erschrak der Köhler sehr, sann in der Angst seines Herzens auf eine Ausrede und sprach: „Ihr treff- lichen Herren, das ist mit nichten das Kreuz des Franken- gottes, sondern es ist das Zeichen des Hammers, in dem wir ja unsern großen Gott Thor verehren, wie ihr wißt. Wie möchte ich denn abfallen von dem Gotte meiner Väter 1“ Aber die Fürsten wollten zusehen, ob es sich also verhielte, wie der Köhler sagte. Da war über dem Streite dessen Söhnlein er- wacht, das in einer Ecke der Hütte schlief auf Laub und Fel- len. Und als der kleine Knabe die Gefahr des Vaters sah und
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