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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 195

1881 - Danzig : Boenig
195 wie Magdeburg und Havelberg; aber das Christentum konnte unter dem rohen Volke noch nicht zu völligem -Liege gelangen. Fast zwei Jahrhunderte später (1134) wurde Graf Albrecht aus dem Hause Ballenstädt, wegen seiner Tapferkeit der Bär genannt, vom deutschen Kaiser zum Markgrafen der Nordmark gesetzt; der entriß den Wenden einen großen Teil ihres Ge- bietes, eroberte ihre Stadt Brandenburg an der Havel und nannte sich seitdem Markgraf von Brandenburg. Dazu verlieh ihm der Kaiser die Würde eines Erzkämmerers des deutschen Reiches. In dem neu gewonnenen Lande führte Albrecht daß Christentum ein und verpflanzte viele deutsche An- siedler dahin, durch welche der Ackerbau und die Gewerbthätig- keit belebt, Dörfer und Städte angelegt und deutsche Sprache und Gesittung verbreitet wurden. So wurde die Mark Branden- burg ein christliches und deutsches Land. Die Markgrafen von Brandenburg gelangten bald zu großem Ansehen im Reich. Sie gehörten zu den sieben mäch- tigsten deutschen Fürsten, welche allein das Recht erhielten, die Kaiser zu wählen. Seitdem hießen sie auch Kurfürsten. In- des hatte die Mark, nach dem Aussterben des Hauses Ballen- städt, unter den baierischen und luxemburgischen Mark- grafen (1324—1415), eine sehr trübe Zeit. Das Unwesen der Raubritter nahm auf eine furchtbare Weise überhand und brachte das arme Land in die äußerste Not. Nirgends herrschte Ruhe, nirgends Sicherheit. Selbst die größeren Städte konnten sich kaum vor den Überfällen der adeligen Räuber und Land- beschädiger schützen. Da kam ein edles Fürstenhaus zur Re- gierung, unter welchem die Mark Brandenburg sich aus ihrer Zerrüttung wieder erhob und zu immer höherer Macht empor- stieg. Das war das Geschlecht der Hohenzollern. Andrä. 248. Die Hohenzollern. Die Hohenzollern sind vom südlichen Deutschland aus- gegangen : in Schwaben, auf einem hohen Bergkegel, unfern des Städtchens Hechingen, liegt ihr Stammschloß. Ein Zweig dieses alten Grafenhauses erhielt unter den hohenstaufischen Kaisern die Burggrafenwürde von Nürnberg. Und die Burggrafen erwarben sich allmählich beträchtlichen Länderbesitz und leisteten den Kaisern ausgezeichnete Dienste. Darum wurden sie in den Reichsfürsten- stand erhoben. Und als nun unter Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg, welche zu seinen Erblanden gehörte, eines starken Armes bedurfte, um die zerstörte Ordnung wieder aufzurichten, da konnte der Kaiser keinen tüchtigeren Statthalter für das Land finden, als den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg. Er setzte ihn daher zum „vollmächtigen Verweser 13*
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