Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Preußischer Kinderfreund - S. 203

1876 - Königsberg : Bon
203 noch des Landes alte Eintheilung in Altmark (jetzt zu Sachsen), Mittel- mark, Priegnitz, Uckermark und Neumark. Unter den Städten muss Berlin, als die Hauptstadt des Staats und Residenz des Königs, der Sitz der höchsten Landesbehörden, am meisten unsere Aufmerksamkeit auf sich richten. Sie ist eine der größten und schönsten Städte Europa's mit 650,000 Einwohnern. Man findet hier die schönsten Gebäude, wie das königliche Schloss, das Zeughaus, das Museum, das Opern- haus, die Paläste der Prinzen und Ministerien, die größte Universität des Staats und andere zahlreiche Anstalten für Wisienschaft, Kunst und Lebens- verkehr. Auch drängen sich noch zur'betrachtung in die Reihe des Guten und Schönen: das Brandenburger Thor mit seinem Triumphwagen und Viergespann, die Statuen zur Verherrlichung des großen Kurfürsten und der Helden des siebenjährigen so wie des Freiheitskrieges, unter welchen die des großen Königs Friedrich Ii. einzig ist, wie er selbst. Doch wo fänden wir das Ende des Schönen, wodurch alljährlich, ja oft täglich Tausende von Fremden angelockt und gefesselt werden, und durch welche Stadt und Land wieder der reichste Gewinn zufließt. Die zweite Residenz des Königs ist Potsdam an der Havel mit 42,000 Einwohnern, dem großen Militärwaisenhause und schönen Palästen: nahebei denkwürdige Lustschlösser. Wir merken noch die Festung Spandau; Charlottenburg mit königl. Schlosse und der Todtengruft der Königin Luise; Brandenburg, Neustadt mit Spiegelfabrik, Fehrbellin und Jüterbogk, sowie Frank- furt an der Oder mit seinen besuchten Messen, Landsberg an der Warthe und die Festung Küstrin. 59. Kalk. — Kalklager. Der Kalkstein gehört zu den Gebirgsarten, die in dem ersten Bil- dungszeitraume der Erde entstanden, daher man diesen Kalk Urkalk oder körnigen Kalk nennt, zu dem man besonders den Marmor zählt. Als jedoch in einer spätern Zeit diese festen Massen zerklüftet wurden, entstanden durch große Fluthen neue Bildungen, die sich in mächtigen Schichten ab- lagerten, welche Flötze heißen, woher dieses neue Gebilde Flötzgebirge genannt wird. Diesem gehört unser gemeine Kalkstein an, den man auch seines dichteren Gefüges wegen dichten Kalkstein nennt. Er ist ein Mittel, unser Bausteine fest zu verbinden. Aber, wie hat man es anzu- stellen, um den festen Stein, der dauernd im Wasser liegen kann, ohne auf- gelöst zu werden, in den bekannten Brei zu verwandeln? Man bringt den Kalkstein in Kalköfen, in denen die große Hitze ihm einen Bestandtheil, (die flüchtige Kohlensäure), nimmt und ihn leichter und mürber macht. Dieser gebrannte Kalk heißt auch Aetzkalk wegen seiner ätzenden Eigenschaft, wes- halb ihn die Gerber brauchen, um die Thierhäute leichter von den Haaren zu befreien. Da der gebrannte Kalk das Bestreben hat, die Kohlensäure wieder zu gewinnen, so muss man ihn vor feuchter Luft schützen, weil er aus ihr das Wasser aufnimmt und nicht nur zerfällt, sondern dadurch eine Wärme entwickelt, die einen Brand herbeiführen kann. Den gebrannten Kalk löscht man, d. h., man setzt ihm Wasser zu, wodurch er sich unter großer Hitzeentwickelung in einen Brei verwandelt, der, mit grobem Sande versetzt, den Mörtel bildet, mit welchem wir mauern, und welcher aus der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer