1882 -
Berlin
: Gaertner
- Autor: Möbus, A.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Höhere Knabenschule, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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schiedenen Gegenden von verschiedenem Salzgehalt und wird
durch Wellenbewegung, Gezeiten und Strömungen teilweis
in sich ausgeglichen. — Tiefe, Farbe und Leuchten des Meeres.
Die Wellenbewegung, durch Luftströmungen erzeugt, ist meistens
eine vorübergehende Störung im Gleichgewicht des Meeres. Die
Höhe der Wellen in offener See geht selbst" bei Stürmen nicht über
13 m hinaus. — Wellenberg, Wellenthal, Brandung, hohle See.
Ebbe und Flut bestehen in einem periodischen, je gleich-
zeitig auf entgegengesetzten Erdseiten stattfindenden Sinken und An-
schwellen des Meeresspiegels, bewirkt durch die Anziehungskraft von
Sonne und Mond. Wegen täglicher Verspätung des Monddurchgangs
durch den Meridian um ungefähr 50 Minuten ist die Periode der
Mondsflut eine fast 25ständige. Springfluten entstehen beim Stande
der drei Weltkörper in gerader Linie, also bei Vollmond und Neumond;
Nippfluten zur Zeit des ersten und letzten Viertels. Die herrschenden
Winde und andre Ursachen wirken ändernd auf die Gezeiten ein,
die für Küstenbewohner und besonders für Seestädte von Wichtigkeit
find. Binnenmeere, die der Anziehungskraft eine zu geringe Fläche
bieten, haben keine oder nur eine äußerst schwache Ebbe und Flut.
Meeresstrudel (Scylla und Charybdis).
Meeresströmungen find besonders durch Temperatur- und
Dichtigkeitsverschiedenheit erzeugte, meistens regelmäßige Be-
wegungen des Wassers, welche den Ocean flußartig durchkreuzen. Im
atlant. Meer find, außer dem früher genannten Golfstrom, besonders
wichtig: 1) der den Äquator vom Busen „v. Guinea bis nach der
Gegend des Kap Roque begleitende warme Äquatorialstrom, und
2) "der vom nördl. Eismeere her an den grönländ. Küsten entlang nach
Neufundland und weiter nach dem Antillenmeer flutende kalte P o l ar -
ström, der, gewaltige Eisberge mit sich führend, besonders das Klima
Nordostamerikas herabdrückt.
1. Woher kommt es, daß man bei Erdumsegelung von O. nach
W. einen Tag verliert, dagegen in umgekehrter Richtung einen
Tag gewinnt?
2. Näheres über die Bildungsgeschichte der festen Erdrinde!
3. Was läßt sich a) oft über das Alter der Hochgebirge wie in
der Regel über ihren Ursprung sagen; b) über Seetierver-
steinerungen auf hohen Bergen und über Landtierversteinerungen
in tiefen Meeresbecken ; a) über das Vorkommen von Überresten
trop. Tiere und Pslanzen an den Küsten des Eismeeres?
4. Eigentümliches a) des Zirknitzer Sees in Krain, b) der Geyser
Islands!
6. Etwas über Lage und Gehalt der bedeutenderen Mineralquellen
Deutschlands!
§. 4. Luft und Wärme.
Die Atmosphäre bildet, räumlich genommen, überall
ein Gemenge von ungefähr 21 °/0 Sauerstoff und 79% Stick-
stoff, nebst einer verhältnismäßig geringen Menge Wasserdampf
und Kohlensäure. Als ausdehnsam-flüssiger Körper hat sie das