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1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 205

1912 - Danzig : Kasemann
205 annähernd ähnliche Molophilus ater Mg. mit verkürzten Flügeln, Urinsekten (Collembola) oder Springschwänze klettern zwischen dem niederen Pflanzen- wuchs einher und retten sich durch raschen Rückwärtssprung vor den Ver- folgungen kleiner Laufkäfer (Peinbidinm, Amara, Harpalus), Spinnen weben dichte, flächenhaste Netze zwischen dem Kraut, Nacktschnecken benagen die Blätter, Porcellio rathkei Brdt., eine Assel, sowie mancherlei Milben (Trom- bidium, Rhyncholophus) machen Jagd auf kleine Beute, kurz, ein reiches, für unsere Provinz noch wenig genug erforschtes Klein-Tierleben genießt hier seines Lebens Freuden und endet schließlich nach mancherlei Fährnis Wohl doch allemal im Magen eines Stärkeren. Das größte Raubtier solchen Landes ist der Frosch, und zwar wesentlich der Moorfrosch, Rana arvalis Nilss., dessen var. nigromaculata Woltcrsd. zuerst nach westpreußischen Exem- plaren unterschieden wurde. Der Maulwurf wühlt ganz gerne in solchem Revier seine Gänge, findet er doch reichlich Regenwürmer und allerlei Larven in dem Boden an den Wurzeln. Über die Wiesen hin gaukeln Falter, die prächtigen Perlmuttersalter, Argynnis laodice Pall., und A. ino Rott., der dunkle Bläuling, Lycaena optilete Knock), und sein dunkelbrauner Vetter L. eumedon Esp., selten ist der Feuerfalter Chrysophanus amphidamas Esp., der seine Nordostgrenze schon im benachbarten Ostpreußen findet. Häufiger sind Ooenonympha hero L., C. ipkis Schiss, und C. tiphon Rott., alles Schmetter- linge, die für feuchte und moorige Wiesen ebenso charakteristisch sind lute die Nachtfalter Acronycta meoyanthidis Ochsh., Epineuronia cespitis F., Tapinostola fulva var. fluxa Tr. und manche andere, die Spanner Aeidalia muricata Husn., Anaitis paludata var. imbutata Hb. und Perconia stri- gillaria Hb. Auf den Binsen verursacht der Blattfloh Eivia iuneorum Latr. gallenartige Veränderungen der Blütenstände, und in seinen Kolonien haust räuberisch und mordend die Larve einer Gallmückeh, die in der Tucheler Heide erst neu entdeckt wurde. Gleich hier sei an die reichere Fauna erinnert, die sich dann ergibt, wenn Erlen, diese Bäume der Feuchtigkeit, oder Weiden als Gesträuch oder Baumschlag Abwechselung in die Landschaft bringen. Zwischen den Erlen- büschen duckt sich der Kranichs), wenn er sich von seinem verborgenen Nest leise von dannen stiehlt, da brütet auch die Bekassine3). Die Erlen und mehr noch die Weiden ernähren in Blatt und Stamm eine reiche Jnsekten- welt, ebenso die Pappel, die sich häufig hineingesellt. Auf Pappelausschlag finden wir den roten Blattkäfer^) häufig und unter seinen Flügeldecken die feiste Milbe Linobia coccinellae Scop. Wie ganz anders bevölkert aber als eine solche torfige Wiese ist doch eine wiesenartige Lichtung in einem echten, rechten, hochgrünen Laubwald! 3. Laubwald. Ein Maientag im Grünen, welche Lust! Welches Jubilieren der Vögel, wie lebt und webt es überall in neu erwachter Daseinsfreude, wie geschäftig sorgt ein jedes für der lieben Nachkommenschaft gute Unterkunft. ■ Da ist die Sonne früh aus und mit ihr das lebhafte Volk ihrer besten Freunde. Der Buchfink kann sich garnicht genug tun, sein frischfröhliches Liedchen zu g Lestodiplosis liviae Rübs. 2) Grus grus L. 3) Scolopax gallinago. 4) Mela- soma populi L.
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