Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 345

1912 - Danzig : Kasemann
345 Graben hinzieht, dessen Herstellung die Erde zum Wall lieferte. Der halbkreis- förmige Wall reicht mit beiden Enden bis an die genannte Schlucht und schließt mit dem konvex gegen die Schlucht halbkreisförmig vorspringenden Plateaurande einen großen, nahezu kreisförmigen Raum ein, der durch zwei kleinere und niedrigere, gleichfalls mit ihren Enden bis an den Schluchtrand reichende, halbkreisförmige Binnenwälle und den Hochwall in drei ungleiche quadrantenähnliche Abschnitte zerlegt wird, von denen der eine kleinere, südwestlich an der Schlucht gelegene, wohl das innere Hauptwerk war und die Wohnung des Häuptlings trug. An der Nordostseite des äußeren Hochwalls befindet sich ein breiter Einschnitt, das Eingangstor. In dem ganzen von den drei Wällen eingeschlossenen, mit hochstämmigem Buchenwald bedeckten Raum mochten wohl viele hundert Menschen mit ihrem Vieh und ihren Hab- seligkeiten Platz fin- den und sich schützen. Die Ordensritter er- oberten zwischen 1233 und 1237 diese starke Heidenfeste und be- gründeten hier die älteste Burg Christ- burg. Mehrmals von den Heiden erstürmt, blieb sie schließlich in den Händen des Ordens, der sie nun aber ausgab und da- für O/z Meile weiter nördlich, gleichfalls am Ufer der Sorge, eine neue Burg er- baute, die er ebenfalls Christburg nannte. Der Burgwall von Lenzen (Kr. Elbing). Dieser Burgwall, im Volksmunde „Hünenberg" genannt, liegt 700 m nordwestlich vom Westende des Dorfes Lenzen und ist aus dem End köpf eines zwischen zwei Schluchten gelegenen schmalen Plateaurückens aufgebaut. Die Erbauer lehnten sich bei der Anlage dieser Befestigung genau an die vorhandene Örtlichkeit an, indem sie nur auf der Nord- und Südseite einen eigentlichen Wall aufschütteten, auf der Ostseite der steilen Schluchtwand den Schutz des Werkes überließen und auf der Westseite nur die steile Böschung des Hügels verstärkten und vervollständigten. Auf der Nordwestseite ermöglichten zwei gratartig sich hinabziehende natürliche Ausläufer des Hügels einen bequemen Abstieg in die breite und tiefe Hauptschlucht. Man muß an diesem Burgwall die weise Ökonomie bewundern, mit der die Erbauer schon vorhandene natürliche Bodenbildnngen benutzten und ausnutzten. Die Rundschau vom Burgwall ist entzückend. Der Blick schweift vom Dorfe Lenzen und den dahinterliegenden Höhen im Osten zu dem bei Dörbeck gelegenen kegelförmigen Blisanenberg im Süden, umfaßt im Westen die Niederung und das frische Hass und reicht im Norden über die malerischen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer