Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 129

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Deutschlands Bergbau und Industrie. 129 Deutschland keineswegs vernichtet. Sie erhalten in neuerer Zeit vom Staate tatkräftige Unterstiitzung. (Nenne Gebirge mit Hausindustrie!) Dem industriellen Großbetrieb ist strenge und weitgehende Arbeitsteilung eigen. Dadurch erreicht er große Genauigkeit und Zuverlässigkeit in der Her- stellung seiner Produkte; er arbeitet schneller und billiger als der Kleinbetrieb. Die einzelnen Industriezweige sind dort an: häufigsten anzutreffen, wo für einen lohnenden Betrieb die günstigsten Vorbedingungen gegeben sind, das ist in erster Linie das Vorhandensein von Kohlen und Rohstoffen. Die Eisen- industrie kann nicht bestehen ohne Kohlen, die auch für die mannigfaltigen Zweige der Textilindustrie das Lebenselement sind. Die Papierfabrikation ist auf das Wasser angewiesen; Zucker-, Stärke- und Branntweinfabriken sind abhängig von der Fruchtbarkeit des Bodens usw. Im Anschluß an die reichen Kohlen- und Erzfundstütten sind unsere großen Industriegebiete entstanden, die sich durch große Volksdichte, schnell eniporwachsende Großstädte und ein dichtes Eisenbahnnetz auszeichnen. (Nenne die wichtigsten Industriegebiete Deutschlands! — Vgl. Wirtschafts- und Volksdichtekarten!) Aber auch das Vorhandensein günstiger Verkehrswege (vor allem von Wasserstraßen!) för- dert die Entwicklung der Industrie (Seestädte, Berlin, Städte der Oberrhei- nischen Tiefebene!). Außerdem haben sich manche Industriezweige in solchen Gegenden seßhaft gemacht, wo sie geschulte Arbeiter vorfanden (z. B. Textil- industrie) oder wo der Arbeiter wegen geringer Erwerbsmöglichkeit mit wenig Lohn zufrieden ist (z. B. in den Gebirgslandschaften!). In der Gegenwart ist durch Ausnutzung von Wasserkräften (Elektrizität!) die Industrie etwas weniger abhängig von den Kohlen. Unsere großartige Industrie beruht auf einer sicheren Grundlage, da Kohlen und mancherlei Rohstoffe in genügender Menge vorhanden sind. Sie macht uns aber auch abhängig vom Auslande. Die Industrie muß, um die Kosten für die Zufuhr von Nahrungs- und Genußmitteln aus fremden Län- dern decken zu helfen, mehr Waren herstellen, als im Jnlande verbraucht werden, und diese im Auslande verkaufen. Außerdem ist für manche In- dustriezweige die Einfuhr fremder Rohstoffe nötig. Da unsere eigenen Kolonien vorläufig als Abnehnier und Lieferanten eine geringe Rolle spielen, ist unsere Industrie im großen Maße auf das Ausland angewiesen. a) Die Textilindustrie. Die Textilindustrie ist nach dem Werte der Erzeugnisse unser wichtigster Industriezweig. Sie ist hauptsächlich in den Gebieten verbreitet, wo Kohlen oder Wasserkräfte zum Maschinenbetrieb vorhanden sind, aber auch da, wo in- folge alter Heimarbeit ein geschulter Arbeiterstand zur Verfügung stand. (Suche auf der Wirtschaftskarte die Verbreitungsgebiete der Textilindustrie!) Daniels Leitfaden. Ausg. v. Iii. 9
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer