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1. Theil 4 - S. 179

1862 - Breslau : Max
Karlisten und Christines. Convention von Bergara. 179 Don Carlos den Maroto für einen Verräther erklärte; die aposto- lische Partei vermochte jetzt gegen die Christinos nichts mehr auszurichten, sah sich vielmehr bald genöthigt, den Kampf aufzu- geben. Don Carlos selbst mit vielen seiner Offiziere und 300 Priestern suchte eine Zufluchtsstätte in Frallkreich; dort wurde ihmbourges zum Aufenthalt angewiesen, von wo er sich, nach Abtretung aller seiner Ansprüche an seinen ältesten Sohn (Graf von Montemolin), nach Italien begab (1845). Der karlistische Cabrera hatte den Kampf auf eigene Faust noch eine Zeit lang fortgesetzt, war aber im Jahre 1840 auch zur Flucht über die Pyrenäen genöthigt worden. Hiermit war jedoch dem unglücklichen Spanien die lang ent- behrte Ruhe noch llicht zurückgegeben; denn obwohl Christine sich zur Bekämpfung der karlistischen Partei auf die Cortes gestützt hatte, so war sie doch nach Vertreibung des Don Carlos nicht geneigt, sich in ihrer Herrschaft durch die Cortes beeinträchtigen zu lassen, um so weniger, als unter diesen die Radicalen, welche das Ansehen des Throns herabzuwürdigen strebten, immer mehr Einfluß gewannen. An vielen Orten entstanden Unruhen, welche nicht immer leicht zu unterdrücken waren; in ganz Spanien stan- den sich bald Moderados, welche gemäßigte constitutionelle Zustände wollten, und Exaltados, welche die Verfassung vom Jahre 1812 verlangten, entgegen. Christine, deren Ansehen auch durch ihre Habsucht und durch ihre Verheirathung mit einem Kammerherrn Muñoz (seitdem Herzog von Rianzares) geschmä- lert wurde, sah sich zu Gewaltmaßregeln genöthigt, erklärte Madrid in Belagerungszustand und löste die Nationalgarde auf. Da wurde sie in La Granja durch aufrührerische Bürgermilizen zur Aenderung dieses Regiments und zur Einführung der Ver- fassung vom Jahr 1812 genöthigt; da sie aber dennoch mit Hülfe der neuberufenen Kammern die Wünsche der Radicalen zu hin- tertreiben wußte, wurde sie von diesen gezwungen, deren Anfüh- rer Espartero zuin Ministerpräsidenten gu ernennen. Christine, durch dessen Forderungen gekränkt, legte die Regentschaft nieder und begab sich nach Frankreich (1841). Die Herrschaft des neuen Regenten Espartero, welcher sich besonders der heimlichen Unter-- stützung Englands erfreute, war jedoch nicht von langer Dauer. An mehreren Orten, besonders in Barcelona mrd in Madrid selbst, erhoben sich Aufstände, deren blutige Unterdrückung ihn verhaßt machte. Ein christinischer General, Narvaez, landete 12*
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