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1. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 282

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
582 Vi. Abschnitt. Aus Heimat und Vaterland 2. Hamburg wird von der Alster durchströmt und durch sie in zwei Teile geteilt. Außerdem durchschneiden zahlreiche Kanäle oder Fleete die Stadt. Auf ihnen fahren die Frachtschiffe bis an die großen Speicher der Kaufleute, während über die 84 Brücken der Kanäle Frachtwagen, Rollwagen und Karren hinüber und herüber rasseln. Am 5. Mai 1842 wurde Hamburg von einem furchtbaren Brande heimgesucht. Drei Tage und ebensoviel Nächte verwandelten den Kern der gewaltigen Stadt in einen glühenden Aschehaufen. Den Glanzpunkt der aus der Asche wieder neu ent- standenen Stadt bildet das Alsterbassin, das auf drei Seiten von den langen Palastfronten des Alsterdammes, des alten und neuen Jungfernstieges umrahmt wird. Wenn abends Tausende von Lich- tern der nahen Paläste und Gasthäuser in der blauen Alsterflut sich spiegeln, wenn ringsum Gesang und Saitenspiel und frohes Leben erschallt und auf dem Wasser die Gondeln schaukeln, glaubt man, nicht in einer nordischen Stadt, sondern in Venedig oder einer noch lebhafteren süditalienischen Stadt zu sein. 3. Ganz anders ist es in dem alten Stadtteile. Die Straßen sind von Häusern mit hohen Giebeln eingefaßt, die von der Dach- kammer bis in den Keller bewohnt sind. Fußgänger, Rollwagen und öffentliche Fuhrwerke bewegen sich durcheinander. Wagen- rasseln, Peitschenknallen und Ausrufen der Verkäufer verursachen einen unaufhörlichen Lärm. Lange, bunt gefärbte Schilder be- decken die Vorderseite der Häuser. Die Erzeugnisse aller Länder sind hier zur Schau gestellt. Wie jede große Handelsstadt hat auch Hamburg seine Börse, d. i. ein ansehnliches Gebäude, wo die Kaufleute und Makler zu bestimmten Stunden zusammen- kommen, um über alles, was ihre Geschäfte betrifft, Unterhand- lungen zu pflegen und Verkehr mit Geld, Wertpapieren und Waren anzuknüpfen. Der danach aufgestellte Kurszettel gibt den Wert an, welchen die verschiedenen Wertpapiere zurzeit haben. Auch findet man neben den Handelsberichten Ausstellungen von Proben solcher Waren, die am Platze verkauft werden sollen. Aus Gehrig u. Stilloke, Lesebuch f. gewerbl. Fortbildungsschulen, von A. Mauer. 103. Bremen. 1. Dem glänzenden Hamburg mit seinem geräuschvollen Welt- getriebe gegenüber zeigt die Schwesterstadt an der Weser ein stille- res, bürgerlich behäbiges Aussehen. Die nicht eben großen, nur von höchstens zwei Familien bewohnten Häuser, welche sich über ein sehr ausgedehntes Stadtgebiet erstrecken, sind wie die Straßen an sich so nett, sauber und freundlich, daß sich der Fremde schon dadurch angenehm angesprochen fühlt. Dazu treten ihm land- schaftliche Schönheiten entgegen, die er in der alten Reichsstadt nicht zu vermuten pflegt. An Stelle der alten Wälle umgeben herr- liche Anlagen die innere Stadt in solch ausgedehnter Fülle und reizender Mannigfaltigkeit, in so anmutvollem Wechsel von Land
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