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1. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 235

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
114. Die Hohenzollern. 235 Hechingen, liegt ihr Stammschloß. Ein Zweig dieses alten Grafen- hauses erhielt unter den hohenstaufischen Kaisern die Burggrafen- würde von Nürnberg. Die Burggrafen erwarben sich allmählich beträchtlichen Länderbesitz und leisteten den Kaisern ausgezeichnete Dienste. Darum wurden sie in den Reichsfürstenstand erhoben. Und als unter Kaiser Sigismund die Mark Brandenburg, welche zu seinen Erblanden gehörte, eines starken Armes bedurfte um die zer- störte Ordnung wieder aufzurichten, da konnte der Kaiser keinen tüchtigeren Statthalter für das Land finden als den Burg- grafen Friedrich Vi. von Nürnberg. Er setzte ihn daher zum „vollmächtigen Verweser und obersten Hauptmann ein, der mit Gottes Hilfe die Mark aus ihrer jammervollen Lage eretten" sollte. Friedrich war einer der trefflichsten Fürsten seiner Zeit. Ge- rechtigkeit und Leutseligkeit gewannen ihm bald die Herzen des Volkes in dem neuen Lande; seine Tapferkeit warf die trotzigen Raub- ritter zu Boden und verschaffte dem Lande Ruhe und Sicherheit. Für dieses Verdienst verlieh ihm nun der Kaiser Sigismund die Mark als erbliches Eigentum. Dies geschah im Jahre 1415 auf der großen Kirchenversammlung zu Kostnitz. Hier wurde Fried- rich von Hohenzollern feierlich zum Kurfürsten von Brandenburg erhoben. Mit diesem Friedrich I. beginnt die Reihe der Kurfürsten aus dem hohenzollerischen Hause. Es regierten ihrer nacheinander zwölf und ihre Herrschertüchtigkeit war so hervorragend, ihr landesväter- liches Walten so gesegnet, daß mehrere von ihnen teils wegen ihrer Kraft teils wegen ihrer Weisheit die ehrenvollsten Beinamen er- hielten. Kurz vor dem Dreißigjährigen Kriege bekam das Land einen bedeutenden Zuwachs. Der Kurfürst Johann Sigismund erwarb durch Erbschaft das Herzogtum ! Kleve am Niederrhein nebst Mark und Ravensberg in Westfalen sowie im Ostenfdas Her- zogtum Preußen. Die Preußen, welche an der unteren Weichsel und der Memel wohnten, hatten lange am Heidentum festgehalten und allen Ver- suchen, sie zum christlichen Glauben zu bekehren, hartnäckig wider- standen. Endlich kam der zur Zeit der Kreuzzüge in Palästina ge- stiftete Deutsche Ritterorden in ihr Land und unterwarf es in fünfzig- jährigen blutigen Kämpfen seiner Herrschaft. Das Christentum ge- wann jetzt festen Boden, neue Städte wurden gegründet und durch einwandernde deutsche Ansiedler ward deutsche Sitte verbreitet. Sitz des Ordens wurde die Stadt Marienburg. Fast drei Jahrhunderte dauerte seine Herrschaft. Dann fand die Reformation in Preußen Eingang; der Hochmeister des Ordens, Albrecht von Brandenburg,
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