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1. Bd. 3
- S. 340
1824 -
Frankfurt a. M. Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
.840
Siebcnter 3crtraum.
an den Eingang von Europa hingeworfen, und den halben
Mond ans die Palläste und Kirchen dieser ehemaligen Haupt-
stadt der spätern römischen Imperatoren gepflanzt. Alle be-
nachbarte Staaten zitterten vor dem kriegerischen Ungestüm
dieser siegreichen asiatischen Horden, die keine Menschlichkeit
und keine höher» gesellschaftlichen Rechte und Verbindlichkei-
ten kannten, und sich nur noth dürftig, erst nach einem
langen Aufenthalte in dem eroberten schönen Griechenlande,
au die allgemeinsten Begriffe des europäischen Völkerrechts
gewöhnen lernten.
Auf den glücklichen Eroberer Konstantinopels, Mu-
hamed2 (ff 1681) folgte sein Sohn Bajazet2 (1481 —
1612). Gegen beide behauptete sich Ungarn unter dem geist-
vollen Matthias Corviuus mit Nachdruck und Kraft. Allein
Bajazets Sohn und Enkel, Selim 1 und Soliman,
brachten die türkische Macht aus den höchsten Gipfel.
Selim 1 (1512 —1519) bekriegte die Perser, und dehnte
sein Reich in Asien bis an den Tigris aus; das mame-
luckische Reich in Syrien und Aegypten zerstörte er
nach den beiden Schlachten bei Aleppo und Cairo (1517),
und machte beide Staaten, so wie Palästina zu Provin-
zen; auch unterwarfen sich ihm die kleinen Sheriffe von
A r a b i e n.
Noch höher steigerte sein Sohn Soliman (1519 —
1566) die Größe des jungen Staates. Er eroberte (1521)
Belgrad und (26 Dec. 1522) Rhodus. Hauptsächlich
waren seine Kampfe gegen Ungarn gerichtet, ob er
gleich eine Seemacht hatte, durch deren Thätigkeit er das
damals sehr geschwächte Italien hatte unterjochen können.
Bei Mohacz siegte er (29 Alig. 1526) über den König
Ludwig 2 von Ungarn und Böhmen, der auf der Flucht
nach dieser Schlacht in einem Sumpfe erstickte, und seine
Throne seinem Schwager Ferdinand von O e st r e i ch
hinterließ. Nun aber begannen erst die hartnäckigen und
blutigen Kämpfe, als Ferdinands Gegenkünig, Johann
von Zapolya, sich Solimans Oberhoheit unterwarf, und
von diesem nachdrücklich unterstützt ward. Lauge stand ein