Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 147

1882 - Kiel : Homann
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werfftatt. 147 Dombildhauers Professor Chr. Mohr auf seine Kosten aufführte, ein beredtes Zeugnis ab. Im Jahre 1863 erteilte dev königliche Schirmherr zur Veranstaltung einer Kollekte und später zur „Dombaulotterie" auf weitere 8 Jahre seine Genehmigung. Dadurch wurde die Möglichkeit einer verhältnismäßig schnellen Herstellung der Türme geschaffen. Der nördliche Turm empfing am 21. Juli 1880, der südliche am 14. August desselben Jahres seine Kreuzblmne. Nach Boissieree und Kugler. Nach einer alten Legende sollte der Dom zu Köln erst dann seiner Vollendung entgegengehen, wenn das deutsche Reich in Einheit und Kraft wieder erstanden und der Geist Barbarossas im Kysfhäuser zur ewigen Ruhe eingegangen sein würde. So geschah es. Am 15. Oktober des Jahres 1880 senkte sich der Schlußstein zur Kreuzblume des südlichen Turmes herab. Vor 632 Jahren hatte der Erzbischof Konrad in Gegenwart des deutschen Königs Wilhelm von Holland den Grundstein zum Dome gelegt; am 15. Oktober 1880 ertönte in den Morgenstunden die Kaiserglocke, um Kaiser Wilhelm, der gekommen war, die Weihe des vollendeten Domes zu begehen, den ersten Festgruß der Stadt Köln darzubringen. Heiter prangte die Stadt im Grün des Kranzes, ungezählte Scharen wogten durch die Straßen. Unvergeßliche Augenblicke waren es, als die Batterieen von Deutz das hohe Ereignis des Tages verkündeten, als es feierlich hinauf in den Himmel drang das Gebet der tiefergriffenen Menge: „Nun danket alle Gott!" und die Glocken mit vollem Getön hinein in die Lieder ihr soli Deo gloria riefen. „Möge Gott der Herr," das waren Kaiser Wilhelms Schlußworte, „über dem Bauwerke walten und dasselbe für alle Zeiten bleiben ein hohes Denkmal zur Ehre Gottes und zum Heile des Vaterlandes!" Festbericht der illustrierten Zeitung. 7!. Zum 15. Oktober 1880. Nun, Kaiserglocke, rühre dein Erz Und jauchze dem Tag entgegen! Du, Riesendomes Riesenherz, Heut' schlage in lauteren Schlägen! Nun öffnet euch, herrlichste Thore der Welt, Denn es naht sich durch jubelnde Reihen Der Kaiser der Deutschen, ihr Hirt und ihr Held, Um den Bau, den gewalt'gen, zu weihen. Du Wunderblume der deutschen Kunst, Entsprossen aus sprödem Steine, Nun hat dich lächelnde Himmelsgunst Gereift in goldenem Scheine. ! Ob dich umrauscht sechshundert Jahr' ! In frostigem Wintersturme —- Die Blumenkrone, nun ragt sie klar Und grüßt von Turm zu Turme. So lange in Knechtschaft, Haß und Schmach Die deutschen Stämme gespalten, Auch dir ein finsterer Bann zerbrach Die Keimkraft znm Entfalten. Ein Lenztag winkte — der Geisterdruck Mit freiheilkündenden Swahlen — Und fröhlich rankte dein Blätterschmuck An Pfeilern hinauf und Fialen. 10*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer