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1. Staats- und Volkswirtschaftslehre - S. 328

1906 - Halle a.S. : Schroedel
328 [§52] Fürth (6 km) eröffnet. Dienten die Eisenbahnen zunächst nur zur Beschleunigung des Nachbarverkehrs, so hatte man doch teilweise schon erkannt, daß ihnen ganz andere Aufgaben gesteckt seien. Noch im Jahre 1835 kam aus Betreiben des Nationalökonomen Friedrich List (vgl. § 8b) das nötige Aktienkapital zum Bau der Strecke Leipzig-Dresden zusammen, die er als erstes Glied eines „allgemeinen deutschen Eisenbahnsystems" betrachtet wissen wollte. Eine andere Reihe von Linien entstanden, — und staunend vernimmt man, auf welchen Umwegen wichtige Orte zu erreichen waren *). Hand in Hand damit ging die Entwicklung des Postverkehrs und Telegraphen- wesens, nachdem Gauß und Wilhelm Weber 18332) für dieses eine praktisch brauchbare Technik erfunden hatten, die bald verbessert wurde. Zunächst diente der Telegraph allerdings zur Betriebs- sicherung der Eisenbahnen, später für Staatstelegramme, und in Preußen seit 1849 für den privaten Nachrichtenverkehr. Indes konnte 1844 in Preußen ein Brief bis 19 Silbergroschen kosten, und wenn auch um 1860 noch 17 verschiedene Postgebiete in Deutsch- land bestanden, so war doch durch Gründung des deutsch-öster- reichischen Postvereins im Jahre 1850 ein einheitliches Gebiet ge- schaffen, in dem nur drei Zonen für Portosätze (10, 20, 30 Psg.) galten. Seit Ende der sechziger Jahre begann man an den Bau von Nebenlinien zu gehen, um das Land in immer größerem Um- fange dem Verkehr zu erschließen. Von diesen sind im Lause der Jahre viele in Hauptlinien umgewandelt worden, sei es, daß sich neue Verkehrsbedürsnisse gebildet hatten 9, sei es, daß sie zur Ent- lastung des Durchgangsverkehrs aus den bisher einzigen Hauptlinien dienen 9- Aber auch der Bau von Landstraßen, der seit Aufkommen der Eisenbahnen nicht sonderlich gefördert war, begann nach 1870 von neuem, namentlich zur Vermittlung des örtlichen Verkehrs, so- Ojbon Berlin aus führte bis zum Jahre 1846, wo Anschluß an die be- stehende Strecke Berlin—potsdam erfolgte, der Weg nach Magdeburg über Jüter- bog und Cöthen. Letzteres war übrigens für einige Jahrzehnte der Eiscnbahn- mittelpunkt zwischen Nord- lind Mitteldeutschland. Nach Dresden ging vor Er- öffnung der Linie Jüterbog-Riesa der Weg über Jüterbog, Cöthen, Halle, Leipzig, Riesa, nach Posen über Stettin, nach Danzig bez. Königsberg über Stettin, Kreuz, Bromberg. 2) Ein Jahr vorher war — seinerzeit eine große Errungenschaft — nach englischen! Vorbilde ein optischer Telegraph zwischen Berlin und Koblenz hergestellt worden. b) So dient z. B. die Nordbahn jetzt dem Durchgangsverkehr nach Kopen Hagen und Stockholm, und die Görlitzer Bahn dem Verkehr nach dem westlichen Schlesien, besonders dem Reiseverkehr nach den schlesischen Bergen. 9 Es sei nur an die verschiedenen Linien erinnert, die jetzt von Berlin nach Frankfurt am Main und nach Cöln gehen, sowie an die Entlastung des früher vom Osten nach dem Westen und umgekehrt über Berlin gehenden Fracht- verkehrs durch zweigleisigen Ausbau der Strecke Thorn, Posen, Guben, Cottbus, Halle.
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