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1. Die Weltgeschichte - S. 267

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 72. § 291 u. 292. August Ii. Karl Xii. 267 dem sein tapferer Feldherr Johann Iii Sobieski (kurz nach seinem Sieg bei Choczim gegen die Türken) auf dem Throne folgte (1674—1696). Dieser eroberte von den Türken Podolien und Kaminiec, und rettete Wien (§ 272), konnte aber in Polen selbst ungeachtet aller seiner Bemühungeen weder Ordnung noch Einigkeit Herstellen. (291.) Zobieskis Nachfolger in Polen, August Ii der Starke, Kur- fürst von Sachsen (als solcher hieß er Friedrich August I), welcher um den polnischen Thron zu erlangen zur katholischen Religion übergetreten lb97 war, nahm den Antrag Peters I zu einem Bündnis gegen Schweden (§ 289 a. E.) um so lieber an, weil ihm dieser Krieg nicht nur Gelegenheit, sächsische Truppen zu seiner Unterstützung nach Polen (das neutral bleiben wollte) zu ziehen, sondern auch die Hoffnung gab, Esthland und Lievland wieder zu erobern, wozu er sich bei seiner Thronerhebung verpflichtet hatte. Auch König Christian V von Dänemark trat diesem Bündnis bei, weil in seinem Streit mit dem Herzog Friedrich Iv von Holstein-Gottorp dieser letztere von seinem Schwager Karl Xii unterstützt wurde und Christian die im Kopenhagener Frieden an Schweden verlorenen Gebietsteile (§ 287) wieder gewinnen wollte. Zwar starb Christian im folgenden Jahre (1699), aber sein Sohn und Nachfolger König Friedrich Vi verfolgte denselben Zweck. Weil also Rußland zunächst seine an Schweden verlorenen Ostseeländer — der sächsische August Ii das von Polen an Schweden verlorene Esthland und Lievland — Dänemark gleichfalls einige an Schweden verlorene Gebietsteile wieder gewinnen wollte und alle drei Mächte diese ihre Zwecke bei der Jugend Karls Xii leicht erreichen zu können hofften, so begann 1700 der nordische Krieg, der erst nach 21 Jahren endete. 1700 (292.) Dieser nordische Krieg begann damit, daß zu gleicher Zeit König August mit einem sächsischen Heere in Lievland, Czar Peter in Jngermanland und die Dänen in Schleswig einfielen. Allein Karl Xii — obgleich erst 18 Jahre alt, doch von entschlossenem Willen und kühnem, nur etwas abenteuerlichem Geist, dabei aber achtungswert durch strengsittliche und wahrheitsliebende Gesinnung — wendete sich, gedeckt durch ein Bündnis mit dem Kurfürsten Friedrich Iii von Brandenburg sowie mit England und Holland, zuerst gegen den ihm nächsten Feind, landete rasch auf Seeland und nötigte noch in Demselben Jahre den Dänenkönig, im Frieden von Travendal dem Bündnis mit Rußland zu entsagen und dem Herzog von Holstein-Gottorp alles Entrissene zurückzugehen, auch ihn in seinem Hoheitsrecht über den gottorpischen Teil von Schleswig anzuerkennen. Darauf wandte sich Karl gegen die Russen, die unter Peter in Jngermanland eingefallen waren und die Stadt Narwa belagerten, und gewann gegen eine zehnfach größere Zahl die Schlacht bei Narwa, 1700 während August die Belagerung von Riga aufgeben mußte. Alsdann ging Karl über die Düna, schlug die Sachsen bei Riga, vertrieb sie aus Lievland und Kurland und fiel in Littauen ein. Vergebens suchte August um Frieden nach: Karl, einzig darauf bedacht, ihm die polnische Krone vom Haupte zu reißen, rückte in Polen ein, eroberte Warschau und nach seinen Siegen bei Clissow (1702)
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