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1. Teil 5 - S. 369

1910 - Straßburg : Bull
369 wie dies der Römer allenthalben tat, sie als Nation auszurotten, so hätte die ganze Fortentwicklung der Menschheit eine andere, und man kann nicht glauben erfreulichere Richtung genommen. Ihnen verdanken wir, die nächsten Erben ihres Bodens, ihrer Sprache und ihrer Gesin- nung, daß wir noch Deutsche sind, daß der Strom ursprünglichen und selbständigen Lebens uns noch trägt; ihnen verdanken wir alles, was wir seitdem als Nation gewesen sind, ihnen, falls es nicht etwa jetzt mit uns zu Ende und der letzte von ihnen abgestammte Blutstropfen in unseren Adern versiegt ist, ihnen werden wir verdanken alles, was wir noch ferner sein werden. Ihnen verdanken selbst die übrigen uns jetzt zum Auslande gewordenen Stämme, in ihnen unsere Brüder, ihr Dasein; als jene die ewige Roma besiegten, war noch keins aller dieser Völker vorhanden; damals wurde zugleich auch ihnen die Möglichkeit ihrer künftigen Entstehung mit erkämpft. Diese und alle andern in der Weltgeschichte, die ihres Sinnes waren, haben gesiegt, weil das Ewige sie begeisterte, und so siegt immer und notwendig diese Begeisterung über den, der nicht begeistert ist. Nicht die Gewalt der Arme, noch die Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft des Gemüts ist es, welche Siege erkämpft. Wer sich ein begrenztes Ziel seiner Aufopferungen setzt und sich nicht weiter wagen mag als bis zu einem gewissen Punkte, der gibt den Widerstand auf, sobald die Gefahr ihm an diesen durchaus nicht aufzugebenden, noch zu entbehrenden Punkt kommt. Wer gar keinen Zweifel sich gesetzt hat, sondern alles und das Höchste, was man hienieden verlieren kann, das Leben, daran setzt, gibt den Widerstand nie aus und siegt, so der Gegner ein begrenzteres Ziel hat, ohne Zweifel. Ein Volk, das da fähig ist, sei cs auch nur in seinen höchsten Stellvertretern und Anführern, das Gesicht aus der Geisterwelt, Selbständigkeit, fest ins Auge zu fassen und von der Liebe dazu ergriffen zu werden wie unsere ältesten Vorfahren, siegt gewiß über ein solches, das nur zum Werkzeuge fremder Herrschaft und zu Unterjochung selb- ständiger Völker gebraucht wird wie die römischen Heere; denn die ersteren haben alles zu verlieren, die letztern bloß einiges zu gewinnen. 119. Nede König Friedrich Wilhelms Iv. bei der Grundsteinlegung des Kölner Domes (4. September 1842). Ich ergreife diesen Augenblick, um die vielen lieben Gäste herzlich willkommen zu heißen, die als Mitglieder der verschiedenen Dombau- vcreine aus unserem und dem ganzen deutschen Vaterlnnde hier zusammen- gekommen sind, um diesen Tag zu verherrlichen. Meine Herren von Köln! Es begibt sich Großes unter Ihnen. Dies ist, Sie fühlen es, 24
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