Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 413

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
413 seines klugen Gesichtes auf. „Wer ist das?" fragte er. Und die Ant- wort lautete: „Das ist ein Herr von Moltke, der aus Dänemark zu uns herübergekommen ist." Einige Monate später erhielt der Prinz Ausarbeitungen, die von den Offizieren jenes Regimentes angefertigt worden waren, zur Durchsicht. Eine Arbeit fiel ihm als besonders gelungen ans. Als er nach der Unterschrift sah, fand er wieder den Namen Moltke. Nun empfahl er den jungen Leutnant zum Dienste im Generalstab. Moltke erwies sich der Ihm gewordenen Auszeichnung würdig. Er tat gewissenhaft seinen Dienst, studierte mit großem Ernste die Kriegswissenschaften und war daneben eifrig bemüht, fremde Sprachen zu erlernen, deren er zuletzt sechs beherrschte. Er wurde auch ein vor- züglicher Geograph und Kartenzeichner. Voll Begierde, fremde Länder zu sehen, erbat er sich im Jahre 1835 einen längern Urlaub, um die Türkei und Griechenland kennen zu lernen. In Konstantinopel fand der türkische Kriegsminister an dem jungen, kenntnisreichen Offizier ein solches Wohlgefallen, daß er die preußische Regierung bat, ihm Moltke auf längere Zeit zu über- lassen, damit er das verwahrloste türkische Heer nach preußischem Muster umgestalte. Hochgeehrt vom Sultan, kehrte Moltke nach vier- jährigem Aufenthalt im Morgenland in die Heimat zurück. Der in solchen Erfahrungen gereifte Mann rückte nun im preußischen Heere rasch auf und wurde endlich im Jahre 1858 als Generalmajor das Haupt des großen Generalstabs. Seinen ersten Erfolg errang er 1864 im dänischen Kriege;,doch in noch höherm Grade trat seine Meisterschaft 1866 im Kriege gegen Österreich hervor. Durch Befolgung des Grundsatzes; „Getrennt mar- schieren, vereint schlagen!" erzielte er staunenswerte Leistungen. Wie die Räder einer Maschine griffen die einzelnen Heeresabteilnngen inein- ander. So genau kannte Moltke die Leistungsfähigkeit der Soldaten, so sicher berechnete er die Entfernungen, so richtig schätzte er die Schwierigkeiten des Marsches, daß ihn niemals die Zuversicht auf das Gelingen seiner Pläne verließ. Als bei Königgrätz die Österreicher um Mittag noch nicht wichen und nicht wankten und die preußischen Generale unruhig sorgten, ob wohl der Kronprinz rechtzeitig eintreffen werde, sagte Moltke in großer Seelenruhe zum König: „Ew. Majestät werden heute nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug ge- winnen." Im Winter 1868 arbeitete er den Entwurf für den Aufmarsch der gesamten deutschen Streitmacht am Rheine aus. Als dann im
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer