1911 -
Leipzig [u.a.]
: Klinkhardt
- Autor: Heinemann, Karl, Weber, Hugo, Sandt, Hermann, Krüger, M., Jütting, Wübbe Ulrich
- Sammlung: Lesebuecher Kaiserreich
spricht sein Gebet, schlägt auf das Buch
und lernt noch einmal seinen Spruch.
Das macht schon einen heitern Mut;
das Frühstück schmeckt noch mal so gut.
2. Nun ist es für die Schul' bereit
und gehet fort zur rechten Zeit,
steht auf der Straß' nicht da und dort,
trollt lustig seine Wege fort.
Es tobt und lärmet nicht unnütz;
beim Gruße zieht es seine Mütz
und sitzt dann in der Schule drin
mit stillem Fleiß und stillem Sinn
und lernt gar leicht und merkt gar viel;
es ist ihm alles nur ein Spiel.
Kinderheimat in Liedern. Friedrich Giill.
«j. Vom Gänschen, das über den Rhein flog.
1.
Es flog ein Gänschen über den Rhein und kam als Gigack
wieder heim.
Mit diesem Gänschen aber hat es sich also zugetragen:
Als es eines Tages aus dem Ei schlüpfte, rief es gleich:
„Hopps, da bin ich!" Darüber hatte seine Mutter, die alte
Gans, eine so große Freude, daß sie in einem fort lachte, und
hätte sie nicht schon vorher einen Kropf gehabt, so würde sie
davon sicherlich einen bekommen haben.
Als sie endlich ausgelacht hatte, sagte sie zu ihrem Gans-
töchterlein: „Weil du so flink und redselig aus dem Ei gekommen
bist, flinker und redseliger, als je noch ein Gänschen, so soll aus
dir was ganz Besonderes werden."
Damit war das Gänschen völlig einverstanden, und es sagte:
„Ja, Mütterchen, ich mag keine gewöhnliche Gans werden, und
es ist mir ganz lieb, wenn du mich etwas Rechtschaffenes werden
lässest." „Ist dir das lieb," sagte die Mutter, „so wollen wir