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1. Teil 1 = 2. u. 3. Schulj - S. 6

1916 - Halle a.S. : Schroedel
6 „Siehst du, Jungfer, wie prächtig es ihm geschmeckt hat! Vor- wärts, kleines Fräulein! Frisch herunter!-----Eins! Zwei! Drei! und“ .... Herunter war’s. Schnell das Glas Wasser und das Stück Zucker dahinter her! „Du häßlicher Hund!“ sagt die Kleine ärgerlich, den Mund - in dem Deckbett abwischend, während die alte Martha sie fester wieder zudeckt. 3. Der Doktor geht nun wieder nach Hause; aber der Hund be- gleitet ihn dieses Mal nicht, sondern springt auf den Stuhl neben dem Kettchen seiner grollenden Gespielin und schaut gar ehrbar auf sie herab. „Ja, gucke mich nur so an und lecke deinen Schnurrbart“, sagt Lieschen. „Es schmeckte ja doch bitter! Warte nur, wenn ich erst wieder aus dem Bette darf!“ Da der Pudel nicht antwortet, so nehme ich für ihn das Wort: „Vielleicht freute sich das arme Tier nur, daß es nun auch bald wieder gesund werden könne, es war doch ebenso naß ge- worden wie du und hat gewiß auch die ganze Nacht hindurch gehustet.“ „Nein,“ sagt die Kleine, „er tat’s nur, weil ich ihm meine Schürze über den Kopf gebunden hatte. Sieh nur, wie er sich freut, wie er seinen Schnurrbart leckt!“ Dagegen läßt sich nichts einwenden, der Pudel leckt wirklich mit ungeheuerm Behagen die Schnauze. „Wir wollen uns wieder vertragen“, sagt Elise wehmütig und nickte dem Pudel zu. „Nicht wahr, du?“ Glücklicherweise legt das Tier seine schwarze Pfote auf die Bettdecke, und so nehme ich den Frieden für geschlossen an. 4. „Gut denn, wenn du hübsch artig und still liegen bleiben und weder Händchen noch Füßchen hervorstrecken willst, so werde ich dir eine wunderbare Geschichte erzählen, die noch dazu ganz und gar wahr ist. Höre: Es war einmal ein — Küchenschrank; ein sehr vortrefflicher, alter, ehrenfester Küchenschrank, und er stand und steht — draußen in unsrer Küche, wo wir uns ihn morgen ansehen wollen! Er war fest verschlossen, welches von zwei sehr wichtigen und angesehnen Personen, die ich dir sogleich näher beschreiben will, sehr übel vermerkt wurde. Sie erklärten das einstimmig — sie waren sonst selten einer Meinung — für sehr unangenehm, sehr unrecht und sehr Mißtrauen und Verachtung erregend. Ich habe schon gesagt,
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