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1. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. VI

1862 - Hildburghausen : Nonne
Vi Vorrede. Abtheilung nach Inhalt und Form eine ganz andere sein muß, als für eine höhere, bei dem Schüler eine ungleichmäßige und so zu sagen, ungerechte Anschauungsform der verschiedenen Geschichtsperioden entsteht. Ein dritter unvermeidlicher Uebelstand endlich ist der, daß alle die Schüler, die ihrer Verhältnisse halber, auf nicht lange Zeit eine höhere Anstalt besuchen — und ihre Anzahl ist nicht gering — mit einer mitten abgebrochenen Gc- schichtskenntniß abgehen. Ihr Wissen geht bis zum Untergänge Westroms, bis zur Reformation, oder es fängt bei den genannten Punkten erst an, das Uebrige ist ihnen unbekannt geblieben. Und doch ist es wünscheus- werth und selbst Pflicht der Schule, daß auch früher abgehende Schüler einen einigermaßen vollständigen Ueberblick der Geschichte mit in's Leben hinübernchmen. Es bedarf daher, um den erwähnten Nachtheilen auszuweichen, vor Allem einer andern, pädagogischen Vertheilung des Unterrichts- stoffes. Wir ineinen aber, es könne eine solche Auswahl des historischen Materials stattfinden, daß dem Schüler im Laufe jedes Schuljahres aus dem ganzen Umfange der Geschichte Bilder vorgeführt und diese so geord- net werden, daß sie für denselben ein Ganzes, wenn auch nur ein rela- tives Ganze, bilden. Schon die unterste Klasse würde also, wenn auch in einem nach Form und Inhalt möglichst elementaren Kursus, Bio- graphien aus allen Zeiträumen kennen lernen. In der folgenden würden dieselben, jedoch unter Einreihung von eben so viel neuen, gedrängt wie- derholt: dies Alles mit tieferer Auffassung, sowie zugleich mit umfassenderer Einführung in den jedesmaligen Zeitraum. Auf der dritten Stufe endlich erfolgte wiederum ein successives Durchwandern der ganzen Geschichte aus Grund der beiden frühern Kurse, in Verbindung mit steter intensiver und ertcnsiver Erweiterung. Z Durch eine solche Vertheilung würde, glauben wir, den oben gerüg- ten Ucbclständen vorgebeugt. Der Schüler würde durch eine so durch- greifende W i e d e r h o l u it g möglichst vor dem Vergessen bewahrt wer- den; ferner würde durch die, in bcn beiden nachfolgenden Kursen dem reife- ren Alter des Schülers entsprechendeir Erweiterungen eine gleichmäßigere und tiefere Auffassung vermittelt; endlich würde selbst dein Schüler, der nur eine oder zwei untere Klassen besuchte, der Umfang der ganzen Geschichte und zwar gemäß seiner geistigen Reife vorgeführt, so daß er nicht blos Bruchstücke, nicht blos einen Anfang ohne Ende mit fortnehmen würde. Zu einer fruchtbaren Betreibung der Geschichte auf der Schule halten wir aber namentlich noch die größtmöglichste Selbstthätigkeit des Schülers für nothwendig. Derselbe muß sich der jeweiligen Geschichts- stoffc so bemächtigen, daß er sie ausführlich und in möglichst guter Sprache wieder erzählen kann. Dazu genügt nicht, daß der Lehrer die Biographien *) *) Wir haben diese also aufsteigenden Kurse ans dem Titel als „koucentrisch sich erweiternde" bezeichnet, und in ähnlicher Weise auch Lehrbücher für die deutsche Sprache und die Geographie bearbeitet. Vergl.: „Deutsche Schulgrammatik für hö- here Schulen" von Lehrern der Realschule zu Annaberg. In drei Kursen. Annaberg bei L. Nonne. Zweite Ausl. 1857. — Elemente der Geographie in Karten und Text, methodisch dargestellt in vier Kursen von Dr. Stößner. Annaberg, Rudolph H Dieterici. Zweite Aust. 1862.
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