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1. Realienbuch - S. 238

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
238 180. Schwedische Feste. Schweden werden Ost- und Nordsee verbunden. Der Wetter-, Wen er- und Mälarsee sind Schwedens größte Seen. Die Hauptstadt des Landes ist Stockholm am Abflusse des Mälarsees. Es hat eine herrliche Lage und wird oft das „nordische Venedig" genannt. Götaburg ist die zweitgrößte Stadt Schwedens. In Upsala ist eine Hochschule. Dort wird eine Übersetzung mehrerer Bücher der heiligen Schrift in die gotische Sprache ausbewahrt. Aus diesem kostbaren Buche kann man ersehen, wie die deutsche Sprache um das Jahr 350 n. Chr. beschaffen war. Der größte Teil der Bevölkerung Schwedens und Norwegens ist von deutscher Abstammung. Die Ureinwohner, die Finnen und Lappen, sind von den Goten und Normännern, deutschen Einwanderern, in die Schneefelder des Nordens zurückgedrängt worden (Finnland, Lappland). 180. Schwedische Feste. Durch ganz Schweden werden zwei grosse Feste gefeiert: das Weihnachtsfest und das Johannisfest. Das Weihnachtsfest währt vom 24. Dezember bis zum 6. Januar; es ist die Feier der „heiligen zwölf Nächte“, das Winterfest des Nordens. — Alle Räume des Hauses schmückt man da mit Decken, Teppichen und bunten Bildern. Auf Uen Fussböden werden grüne Zweige der nordischen Tanne ausgebreitet. Alle Arbeit ruht. In den Schlössern der Reichen brennen Kerzen, und in den Hütten der Armen leuchten die Flammen der Kienbrände. Die Bewohner der Dorfschaften ziehen mit Fackeln zur Christmette in die Kirche und begrüfsen sich auf dem Wege dahin singend und mit Freudenrufen. Auch ausserhalb der Kirchen erklingen heilige Lieder. — In diesen freudvollen zwölf Tagen darf das Tisch- tuch nicht abgenommen werden; jeder Fremde ist gastlich willkommen. Es besteht auch die schöne Sitte, dass an diesem Feste verschämte arme Familien von unbekannten Wohlthätern be- schenkt und die Thränen geheimer Not heimlich getrocknet werden. Jeder gibt und schenkt, und der Staat lässt durch Herolde überall im Lande den Weihnachtsfrieden aus- rufen. Alle Frevel und Verbrechen, in der Weihnachtszeit begangen, werden doppelt bestraft. Das zweite grosse Fest ist der Johannistag, die Frühlingsfeier, wo die Bäume zu blühen anfangen und die Sonne am höchsten steht. Alle Häuser werden da mit grünen Zweigen geziert. Geistliche Lieder singend zieht man Tags über durch die Dörfer und empfängt hiefür Bewirtung; des Abends aber leuchten die Sonnenwendfeuer von den Bergen,
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