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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 108

1885 - Berlin : Gaertner
- 108 Spanien setzte entgegen den Heiratsvertrgen den Herzog Philipp von Anjou, einen Enkel Ludwig's Xiv., zum Nachfolger ein. Dagegen ergriff, als Karl starb, Kaiser Leopold die Waffen, um den spanischen Thron fr seinen zweiten Sohn Karl zu erkmpfen. Die meisten deutschen Fürsten, England und Holland, Savoien und Portugal traten auf seine Seite; Frankreich wurde von dem Kurfrsten von Baiern untersttzt, in Spanien selbst fand Philipp V. (17001746) Anerkennung. sterreich und England geboten der zwei Feldherrn, die den franzsischen berlegen waren, Eugen von Savoien (Prinz Eugen der edle Ritter") und den Herzog von Marlborough. Im Jahre 1701 begann der Krieg, der bedeutendste von allen, die Ludwig Xiv. fhrte. Gleich anfangs waren Osterreich und seine Verbndeten in Italien und Deutschland siegreich; die Schlacht bei Hochstdt (1704) brachte Baiern in die Gewalt des Kaiserssjosephi., 17051711). Indes brachen in Spanien Emprungen gegen Philipp ans, bei Gelegenheit derer die Englnder Gibraltar eroberten, Philipp aber den Sieg bei Almanza (1707) zur Erweiterung seiner Souvernitt benutzte. Diese Vorteile wurden durch den nach der Schlacht bei Ramillies erfolgten Verlust der spanischen Niederlande aufgewogen (1706), der die jetzt der sterreichische Thronbewerber gebot, sowie durch die Vernichtung der franzsischen Armee durch Prinz Eugen bei Turin (1706), welche die Eroberung Neapels (1707) zur Folge hatte. Ludwig Xiv. machte Friedensantrge, aber seine Gegner stellten so harte (Lnderverlust) und schimpfliche Bedingungen (Ludwig selbst sollte Philipp aus Spanien vertreiben Helsen), dass er unmglich darauf eingehen konnte. Die Schlachten bei Oudeuarde (1708) und Malplaquet (1709) vernichteten seine letzten Hoffnungen, als der durch eine Hofkabale herbeigefhrte Sturz der Whigs in England auch die Abberufung Marl-borough's und geheime Friedensantrge vonseiten Englands zur Folge hatte (1710). Als nach dem Tode Kaiserjoseph'skarl Vi. (1711-1740) ihm folgte, fo tag es berdies im Interesse des europischen Gleichgewichts, Spanien und sterreich nicht wieder in einer Hand vereinigt zu sehen. Daher schlssen England, Holland, Preußen, Savoien und Portugal mit Frankreich den Utrechter Frieden (1713), dem 1714 Karl Vi. zu Rastatt und das deutsche Reich zu Baden beitrat. Spanien und die amerikanischen Besitzungen verblieben danach dem bourbouischen König Philipp V., mit der Bedingung, dass die spanische und franzsische Krone nie vereinigt werden drften; Holland erhielt Handelsvorteile und das Besatzungs-recht in mehreren Festungen auf der fpanisch-niederlndischen Grenze, Preußen die Besttigung seiner Knigswrde, Savoien (Stellten, das es spter mit Sardinien vertauschte, England Besitzungen in Amerika, Gibraltar und Minorka, der Kaiser die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und das spter gegen teilten vertauschte Sardinien. Durch diesen Krieg wurde das bergewicht Frankreichs gebrochen. Ludwig Xv. (1715 1774), der 5jhrige Urenkel seines Vorgngers, bernahm ein vllig erschpftes und verschuldetes Reich. Der Herzog Philipp von Orleans und der Minister Dubois, beide talentvoll und lasterhaft leiteten die Regierung und strzten durch ihre Sittenverderbtheit (roues) und durch traurige Finanzunternehmungen (Laws Papier- und Aktienbank) das Land in noch tiefere Schulden. Spter hob Fleury's weise und friedliche Verwaltung das Land wieder zu seinem frheren Einfluss. Durch die am Hose des Knigs alles geltende Herrschast der Marquise von Pompadour und spter der Grfin Dubarry sank die Verwaltung des Staates, dessen Schuldenlast auf 4000 Millionen Livres stieg. Die Regierung Philipp's war fr Spanien nicht glcklich. Doch erwarb er seinen Shnen die Herrschaft der Neapel und Sicilien, sowie der das Herzog-tum Parma, Piacenza und Guastalla,
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