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1. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 36

1884 - Oldenburg : Stalling
so bewog er einen seiner Klienten (Schutzbefohlenen), die Virginia fr die Tochter seiner Sklavin auszugeben und als sein Eigentum zurckzufordern. Als ihr Vater Virginius gerade im Lager stand, ergriff der Klient die Virginia auf offener Strae und fhrte sie vor den Richterstuhl des Appius Claudius, wo er sie sich als Eigentum zusprechen lie. Aus das Geschrei der Hlfe-flehenden strmte eine Menge Volks herbei. Auch Jcilius war herbeigeeilt und mit Mhe gelang es ihm, den Appius zu bewegen, vor Ankunft des Vaters nichts zu entscheiden und die Jungfrau in den Hnden derer zu lassen, welche sich fr sie verbrgten. Jetzt schickte Appius einige Diener ins Lager, um die Decemvirn, die dort den Oberbefehl hatten, zu bitten, den Virginius zurckzuhalten. Doch die Boten des Jcilius waren frher gekommen. Virginius hatte bereits Urlaub und war auf dem Wege nach Rom. Am folgenden Tage erschien er vor dem Richterstuhle des Decemvirs mit seiner Tochter, beide im Trauergewande der Mitleidflehenden, von vielen Matronen und Freunden begleitet. Der ganze Marktplatz war mit Menschen ange-fllt, die das traurige Schauspiel herbeigelockt hatte. Appius bestieg die Rednerbhne: sein Klient wiederholte die Anklage, die Jungfrau wurde ihm als Eigentum zugesprochen. Als er sie ergreifen wollte und nun der Vater drohte, und die Umstehenden ihn jammernd in ihren Kreis schloffen: da be-fahl Appius seinen Viktoren, den Haufen zu sprengen und das Mdchen wegzureien, und drohte mit Waffengewalt allen denen, die sich gestern und heute als Meuterer gezeigt htten. Erschreckt wich das Volk auseinander, und Virginius, der keine Rettung mehr sah, bat um die einzige Gnade, von der Tochter Abschied nehmen zu drfen. Dies ward ihm gewhrt. Nun fhrte er sie zu einer nahen Fleischerbude Hier ergriff er schnell ein Messer und stie es ihr in die Brust, indem er ausrief: Hiermit allein, mein Kind, kann ich deine Ehre retten!" Darauf wendete er sich an Appius und schrie: Bei diesem Blute weihe ich dein Haupt den Gttern der Unterwelt!" Nach dieser furchtbaren That bahnte sich Virginius mit dem Messer in der Hand den Weg durch das Gedrnge und gelangte bis ans Thor, um ins Lager zu eilen. Jcilius
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