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1. Geschichte des preußischen Staates - S. 154

1900 - Münster i. W. : Schöningh
Reitergefecht des ganzen Krieges; 6000 Reiter kämpften im blntigen Handgemenge. Die Verluste waren ungeheuer, doch der Zweck war erreicht, der Feind zog sich nach Metz zurück. Noch einen Versuch machte Bazaine, um sich mit Mac Mahon zu vereinigen. Am 18. August brach er mit seiner ganzen Armee nach Nord-Westen hin auf. Bei Gravelotte stellte sich die erste und zweite Armee mit ungefähr 210 000 Manu etwa 120 000 Franzosen entgegen. Nach einem schrecklich mörderischen Kampfe, der 12 Uhr mittags begann und bis zum Abende dauerte, in dem die Deutschen allein einen Verlust von 20 000 Mann1) hatten, mußte sich das französische Heer auf die Festung Metz zurückziehen, die schon bald von 200 000 Manu Deutscher unter dem Prinzen Friedrich Karl wie von einem eisernen Ringe umschlossen wurde. Die fürchterlichste und zugleich die Entscheidungsschlacht gegen die Armee Bazaines war die von Gravelotte. König Wilhelm selber führte in derselben den Oberbefehl. Die Franzosen hatten sich auf einem schwer einzunehmenden Höhenzuge festgesetzt, der durch die schnell geschafften Be-festigungswerke einer Festung glich. Den Deutschen fiel zuerst die schwere Aufgabe zu, den rechten französischen Flügel zu umklammern und dann den Feind aus feiltet festen Stellung zu verdrängen. Sie zu lösen, war zunächst die preußische Garde berufen. Ein mörderischer Kampf begann, und bei St. Privat entwickelte er sich in seiner ganzen Fürchterlichkeit. Jedes Hans hatten die Franzosen zu einer Festung, jede Gartenmauer zu einem Walle, jeden Zaun zu einer Schanze gemacht. Achttausend tapfere Streiter, der dritte Teil jener stolzen Schar, die vor wenigen Stunden noch in männlicher Kraft und jugendlicher Frische zur Besiegung des Feindes ausgezogen war, achttausend Helden tränkten bereits mit ihrem Blute den Boden. Schon beginnt die Garde, langsam zurückzuweichen, da endlich gegen 6v-2 Uhr abends treffen die so sehnsüchtig erwarteten Sachsen ein. Schnell eröffnet ihre Artillerie ein vernichtendes Feuer aus St. Privat, aber erst abends 8 Uhr gelingt es der Garde und den Sachsen, den Feind siegreich zurückzudrängen. Währenddessen stand die Sache der Deutschen auf dem linken Flügel der Franzosen recht bedenklich. Aber auch hier trifft im Augenblicke der höchsten Gefahr die nötige Hilfe ein. Es sind die markigen Pommern, welche trotz eines anstrengenden Marsches von morgens 2 Uhr sofort in die Schlacht eingreifen. General von Moltke führt sie selber in die Schlachtreihe, und unter ihrem heldenmütigen Führer von Fransecky stürmen sie mit Kolben und gefälltem Bajonett von Höhe zu Höhe. Doch erst nach schwerer, blutiger Arbeit konnte Moltke dem Könige melden: „Majestät, wir haben gesiegt, der Feind zieht sich zurück." Sedan. Mac Mahon hatte unterdessen ein Heer von 150 000 Mattn gesammelt und war nach Norden gezogen. Die belgische Grenze entlang sollte er aus Metz zu marschieren und den eingeschlossenen Bazaine befreien. Die Deutschen erfuhren diesen Plan der Franzosen durch ein Telegramm ans London, das einer Pariser Zeitung entnommen war, und vereitelten ihn. Sofort gaben sie den Marsch nach Paris auf und rückten den Franzosen in Eilmärschen nach. Am 27. August stießen sie mit Mac Mahon zusammen und bereiteten 5) Die Franzosen verloren 13 000 Mann.
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