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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 508

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
508 angedruckten letzten Theil des Chemnitz'schen Werkes, auf Selbstndigkeit kann er nicht grossen Anspruch erheben, wenngleich seine Comentare fr die Geschichte des dreiigjhrigen Krieges immerhin ihren Werth behaupten werden. Grssere Bedeutung als durch seine Geschichswerke er schrieb auch noch de rebus gestis Frid. Wilh. commentariorum lib. Xix. Lips. et Berol. 1733 erwarb er sich durch seine rechtsphilosophischen Schriften. 5) Wallenstein's ungedruckte vertrauliche Briefe und amtliche Schreiben, herausgegeben von F. Frster. Berlin 1828, 1829. 3 Bnde. 6) G. H. B o uge an t, histoire des guerres et des negociations qui precederent le traite de Westphalie, Paris 1727. In's Deutsche bersetzt von F. Ch. Rambach. Halle 1758, 1759, 1760. 7) M. Ritter, B r i e fe und Acten zur Geschichte des dreissigjhrigen Krieges in den Zeiten des vorwaltenden Einflusses der Wittelsbacher. 3 Bnde 1870, 1874, 1877. 8) Die Chroniken der Städte Magdeburg, Leipzig, Augsburg, Mnchen etc. 1. Erste Periode. Der bhmisch-pflzische Krieg. 16191633. eit Ferdinand König der Bhmen geworden war, hatte in Bhmen die Aufregung mit jedem Tage zugenommen. Die Gegenreformation wurde planmig und gewalt-fam betrieben, und es kam vielfach zu offener Verletzung des'majesttsbriefes; ein Krieg schien darum ganz unvermeidlich und nahe bevorstehend. a. Der bhmische Krieg. 16181620. Eine unscheinbare Streitfrage sollte der Anfang des bhmischen und damit des dreiigjhrigen Krieges werden. Obgleich nach dem Wortlaute des Majesttsbriefes nur den Mitgliedern des Herren- und Ritter-standes, wie den Stdten Prag, Kuttenberg, und den anderen zu den utraqu'istifchen Stnden gehrigen Stdten und nach dem dem Majesttsbriefe beigefgten Vergleich auch den Insassen aller kniglichen Städte die Erlaubnis zustand, Kirchen zu bauen, so machten doch auch utraquistische Unterthanen geistlicher Stnde diese Befugnis fr sich geltend. Als nun die Utraquisten von Braunau, der Abtei von Braunau unterthan, den Bau einer Kirche begannen, erwirkte der Abt von der Regierung zu Prag den Befehl, da die Brger den Bau einzustellen htten. Ebenfalls arbeiteten die utraquistischen Brger zu Klostergrab, Unterthanen des Erzbischofs von Prag, am Bau einer Kirche; der Erz-bischof befahl aber die Unterbrechung des Baues. König Ferdinand, bei dem sich die geistlichen Wrdentrger beschwert hatten, erklrte sich fr die buchstbliche Auslegung des Majesttsbriefes, und nun lie der Erzbischof die Kirche von Klostergrab niederreien und die zu Braunau wurde geschlossen. Da klagten die protestantischen Stnde wegen Verletzung des Majesttsbriefes beim Kaiser Matthias. An ihrer Spitze stand der Graf Heinrich Matthias von Thurn, der, obgleich italienischer Abkunft, aber in Bhmen ansssig, schon seit lange die Seele der protestantischen Opposition gegen die Habsburgische Herrschaft gewesen war und jetzt, zum Defensor der utraquistischen Gemeinde in Bhmen gewhlt, die Beschwerdeschrift an den Kaiser hatte gelangen lassen. Der Bescheid des Kaisers war aber eine schroffe und vorwurfsvolle Abfertigung; Matthias drohte mit strenger Untersuchung und Strafe. Da bemchtigte sich der protestantischen Bhmen die grte Erbitterung, die noch gesteigert wurde, als sich das Gercht verbreitete, der Befehl sei nicht vom Kaiser ausgegangen, sondern sei von den verhaten katholischen Rthen, Martinitzundslawatain Prag, abgefat. Dies war
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