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1. Der Weltkrieg - S. 23

1916 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
23 Heer, die Maasbefestigungen und die heimtckische Bevlkerung entgegenstellten. Aber alle diese Hemmungen wurden von dem festen Willen zum Siege, der unsere Krieger ohne Unterschied erfllte, glcklich und rasch beseitigt. Ohne Murren ertrugen sie die unerhrten Marschstrapazen und den glhenden Sonnen-brand der heien Augusttage. Die Kmpfe mit dem belgischen Heere wurden rasch erledigt. Nach einem kleineren Gefechte bei Tirlemont (Thiemen) zogen die Belgier alle ihnen noch verbliebenen Truppen nach ihrer groen Festung Antwerpen zurck, wohin diesen bald die knigliche Familie und die hchsten Behrden folgten. Unsere Heeresleitung beschrnkte sich darauf, starke Beobachtungstruppen gegen Ant-werpen abzuzweigen und zurckzulassen. Ein am 25. und 26. August mit vier Divisionen unternommener Ausfall, der zugleich unsere rckwrtigen Ver-bindnngen stren sollte, wurde glnzend zurckgeschlagen. Der Rest der Maasbefestigungen bestand aus zwei Werken, dem Sperr-fort Huy und der groen Festung Namnr, die von 9 Forts umgeben war. Das Sperrfort wurde von Truppen der zweiten Armee einfach berrannt. Auch Namur mute sich bald ergeben. Am 21. August donnerten bereits die deutschen Kanonen vor der Stadt; am 25. waren die Stadt und 5 Forts in unseren Hnden. Am folgenden Tage fielen auch die brigen Werke, unter ihnen eins durch eine tollkhne berrumpelung, die dem blutjungen Leutnant von der Linde glckte. Die Hauptschwierigkeit lag in der heimtckischen Beteiligung der gesamten Bevlkerung am Kampfe. Bei und in Lttich machte sich das Treiben zgel-loser Banden bereits bemerkbar. Toller wurde es und immer toller, je weiter man vorging, namentlich soweit man es mit Wallonen zu tun hatte. Auf-gehetzt von der eigenen Regierung, in sicherer Erwartung der franzsischen Hilfe setzten die Einwohner, an sich bel berchtigt, unseren Truppen einen hart-nckigen Widerstand entgegen. Aus jedem Dorf, jedem Gehft, jedem Busch und Wald wurde geschossen. Selbst Frauen, Geistliche und Kinder beteiligten sich an diesen wilden und grausamen Kmpfen. Und nicht nur kmpfende Truppen wurden so aus dem Hinterhalt angegriffen, auch rzte und Verwundete wurden vielfach unter ausgesuchten Martern zu Tode geqult. Da waren schwere Opfer unvermeidlich; aber aufhalten konnten diese wilden, heimtckischen Gesellen unsern Heereszug nicht. Die Unsern konnten sich allerdings nur durch rck-sichtslose Strenge helfen. Wer mit der Waffe in der Hand getroffen wurde oder sie nicht auslieferte, wurde erschossen. Drfer und Städte gingen in Flammen auf. Am frchterlichsten traf dieses gerechte Strafgericht die Stadt Lwen. Erst als diese sinnlos fanatische Bevlkerung die ganze Strenge des Kriegsrechts empfunden hatte, fgte sie sich zhneknirschend. Trotz dieser Hindernisse rckten alle drei Armeen mit groer Schnelligkeit vor. Am 20. August zogen die ersten deutschen Truppen in Belgiens schner Hauptstadt, in Brssel, ein. Auf dem weiteren Vormarsch kamen sie allmh-lich mit den Franzosen und Englndern in Berhrung. Eine vor der Front der Klnckschen Armee auftretende Kavalleriebrigade wurde bei Mns (Bergen) geworfen, das englische Expeditionsheer selbst, das sich dem linken franzsischen Flgel angeschlossen hatte, erlitt westlich von Mmtbenge eine empfindliche Niederlage. Auch acht franzsische Korps, die sich sdlich von Namur der
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