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1. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 37

1887 - Stuttgart : Krabbe
37 mehr Sage als geschichtliche Kunde berliefert wird, wurde das Land unterworfen. Im I. messenischen Krieg (ungefhr 743 bis c. 780. 724, andere 735716) war der Burgfelsen Jthome lange der Mittelpunkt des Kampfes, der Held der Messenier Aristodemus. Als er, an der Rettung verzweifelnd, sich den Tod gab, verlieen die Messenier im 20. Jahr des Krieges Jthome und verfielen, soweit sie nicht auswanderten, dem Los von Heloten. (3000 neue Spartiatenlose sollen gebildet worden sein). Zwar versuchten sie im Ii. messenischen Kriege um 650 von Norden aus, untersttzt c. 659. von den Pisaten, Argivern und Arkadern und gefhrt von dem Helden Aristomenes, ihre Freiheit zurckzuerobern. Aber der Dichter Tyrtus wute durch seine Elegien (d. h. Lieder, die aus Distichen bestanden) und Marschlieder die Spartaner so zu er-mutigen, da der Kampf bald eine andere Wendung nahm. Die Berghhe Jra im Norden fiel nach elfjhriger Verteidigung. Viele wanderten nach Arkadien oder nach Rhegium aus. Von den Zurck-bleibenden wurde ein noch grerer Teil zu Heloten gemacht, b. Die spartanische Hegemonie. So durchschlagend waren die Erfolge der Spartaner nicht berall. Argos, dessen Gebiet anfangs den ganzen Osten bis zum Kap Malea umfate, konnte lngere Zeit mit Sparta um die Rolle des ersten Staates im Pelo-ponnes streiten. Allmhlich sank freilich seine Macht zu politischer Bedeutungslosigkeit herab; doch blieb es, eingedenk der eigenen frheren Gre, immer dem spartanischen Bunde fern. Auch Ar-kadien konnte nicht eigentlich erobert werden. Vor allem Tegea leistete Widerstand. Die Spartaner begngten sich mit einem Vertrag, der ihnen die Heeresfolge der tapferen Tegeaten sicherte. Diese hatten fortan in gemeinsamen Schlachten den Ehrenplatz auf dem linken Flgel. berhaupt gaben es die Spartaner um 550 auf, gewaltsam ihre Herrschaft auszudehnen. Sie begngten sich fortan damit, den Peloponnes unter ihrer Fhrerschaft (Hegemonie) in einem Bunde zusammenzufassen, dessen Glieder dem leitenden Staat zur Heeresfolge verpflichtet waren. Schon lngst waren sie mit Elis in Verbindung. So gewannen sie bedeutenden Einflu aus das olympische Heiligtum und die Festfeier. Arkadien, Korinth und Sikyon traten ferner in den Bund ein. Bald stand nur Argos grollend aber machtlos auerhalb des Bundes. Es war nicht eine nur religise Einigung wie die delphische Amphiktyonie, es war eine poli-tische Einigung, die, so locker sie war, Sparta die Kriegsmannschaft des Pelopounefes sicherte, eine ansehnliche Armee, die allein der 40 000 Schwerbewaffnete betrug. Zur Beratung gemeinsamer An-gelegenheiten traten Bundestage in Sparta zusammen; aber auch ohne Bundesbeschlu konnte Sparta die Bundesgenossen ins Feld führen. Diese politische Einigung, die umfassendste und festeste, die es im damaligen Griechenland gab, hat sich in den Perserkriegen erprobt.
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