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1. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 77

1887 - Stuttgart : Krabbe
77 Makedoniens an die Spitze des Staates, während Demosthenes und seine Genossen die Stadt verlassen muten, verfolgt von dem Todesurteil. Demosthenes selbst erwhlte, als der Tempel aus Kalauria keinen Schutz mehr gewhrte, als beste Zufluchtssttte den Tod. Auch sein rechtschaffener Gegner Phokion sand, als vorbergehend die demokratische Partei obenan kam, 85jhrig den Tod durch den Giftbecher. Immer mehr schwand in den nchsten Jahrzehnten in Athen die sittliche Kraft. Eine politische Bedeutung erlangte die Stadt nicht mehr, wenn sie gleich als Universitt der Welt noch Jahrhunderte lang ihr Ansehen be-hauptete. 2) Von der frher fast bedeutungslosen Landschaft Achaja ging ein letzter Versuch einer Einigung Griechenlands aus, der achische Bund, der, seit Aratus von Sikyon 251 seine befreite Vaterstadt dem Bund zufhrte, grere Bedeutung bekam. Arat suchte als Bundes-Hauptmann den ganzen Peloponnes unter der achischen Hegemonie zu einigen, hat aber schlielich aus Eifersucht aus Sparta dem gemein-samen Hauptfeind selbst in die Hand gearbeitet. 3) In Sparta, wo von den Spartiaten etwa 100 reiche Familien den Grund und Boden und die Macht im Staat sich angeeignet hatten, während die brigen rechtlose Bettler geworden waren, suchte zuerst Agis Iv. durch die Rckkehr zur alten Verfassung und Zucht die Gebrechen der Gegenwart zu heilen, kam aber darber um (241), Der Gemahl seiner Witwe Kleomenes Iii. stellte dann mit Gewalt die lykurgische Verfassung wieder her (226), wobei er das Knigtum zur ersten Macht erhob. Nur Aratus hinderte die Einigung des ganzen Peloponneses unter spartanischer Hegemonie: er rief lieber die Makedonier zu Hilfe, worauf Kleomenes bei Sellasia 222 erlag. Spartas Bedeutung war gleich-falls dahin; aber auch der achische Bund hatte seine Selbstndigkeit knstig nur zum Schein. Aratus endete durch makedonisches Gift; fein Nachfolgerin der Bundesvorsteherschaft Philopmen zwang Sparta unter blutigen Greueln in den achischen Bund mit Aufgebung der lykurgischen Ver-faffung einzutreten, starb aber zuletzt in messenischer Gefangenschaft 183. 2. Das Reich der Seleuciden. Der grte Teil von Alexanders Erbe war in die Hnde von Seleukus gefallen, der seit 301 vom Taurus bis zum Indus herrschte, Syrien und Phnizien mit eingeschlossen. Ja der Sieg der Lysimachus (281) verschaffte ihm noch Kleinasien. So war das Reich der Seleuciden nur wenig kleiner als das alte Perserreich; aber nicht lebensfhiger. Zwar verbreiteten namentlich die ersten Seleuciden durch zahlreiche Stdtegrndungen, durch Anfiedluugeu von Griechen u. dergl. hellenische Sprache und Kultur. Aber das Reich verfiel unter elenden Regenten rasch; es trennten sich los die indischen Reichsteile, Medien, Baktrien, Parthien, wo die Arsaciden ein selbstndiges Reich errichteten, das sich bald vom kaspischen Meer bis zum Indus ausdehnte. In Kleinasien erstand das pergamenische und das bithynische Reich, das der Galater, die seit 278 hier sich niederlieen. Namentlich mit den Ptolemern, die anfangs einen Teil von Kleinasien, Syrien, Phnizien, Palstina be-herrschten, ward hufig und unglcklich gestritten. Antiochus Iii. der Groe um 200 eroberte den Osten seines Reichs wieder und gewann Palstina, erlag aber den Rmern vllig. Das Reich bestand in zunehmender Schwche bis 64. 1
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