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1. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 53

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
98. Das landesvterliche Wirken Friedrichs des Groen. 53 deutschen Landen ein nationales Bewutsein, entflammten die Phan-taste der dichterisch begabten Naturen und veranlaten viele, die ge-waltigen Eindrcke dichterisch zu gestalten, welche der Verlauf der Ereignisse auf die Gemter gemacht. Bekannt ist Goethes Urteil: Der erste wahre und hhere eigentliche Lebensgehalt kam durch Friedrich d. Gr. und die Taten des Siebenjhrigen Krieges in die deutsche Poesie." Auch hatte Friedrich eine Ahnung von dem Er-wachen des deutschen Geistes. In seiner Schrift De la litterature allemande" findet sich die Stelle: Ich sehe das gelobte Land von Ferne, aber ich werde nicht hineinkommen." ^95"Endlich mge hier noch die Stellung erwhnt werden, welche Ss8unb Friedrich der Religion und der Kirche gegenber einnahm. In ird?e-seinem religisen Glauben machte der König eine Wandlung durch. Vor seinem Regierungsantritt stand er noch auf dem Boden des Christentums. In einem Aufsatz von 1731 wnscht er den Unter-gang von Brandenburg, wenn der Staat je gegen die christliche Religion gleichgltig werden sollte. Durch den Umgang mit V oltaire und anderen franzsischen Philosophen aber wurde eine Umgestaltung in den religisen Vorstellungen des Knigs angebahnt. Er verlor die Wrme des religisen Gefhls, wurde gleichgltig gegen die Kirche und schtzte nur noch die Moral wegen ihrer Bedeutung fr das Glck des einzelnen und fr die Wohlfahrt des Ganzen. Den verschiedenen Kirchengesellschaften gegenber bte Friedrich die weitestgehende Toleranz. Die Religionen Msen alle Tolleriret werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abrug Tuhe, den hier mu ein jeder nach Seiner Faon Seiich werden." Durch diese Haltung erreichte er, da die neuerworbenen katholischen Untertanen in Schlesien sich ebensogut als Preußen fhlten, wie die Brandenburger und Pommern. Selbst die Jesuiten fanden in Preußen Schutz, als eine ppstliche Bulle den Orden aufhob. Ein berblick der die gesamte Wirksamkeit Friedrichs des Groen fhrt zu folgendem Ergebnis: Friedrich Ii. machte Preußen groß nach auen und stark nach innen. Unter feiner Regierung wuchs der Landbesitz von " *U" 2200 Quadratmeilen auf 3500, die Bevlkerung von 2 Millionen auf 6 Millionen, stiegen die jhrlichen Einnahmen von 7 Millionen auf 22 Millionen, vermehrte sich das Heer von 83000 auf 200000. Er entfesselte die Krfte, die im Volke schlummerten, erweckte der Soldaten Ehrgefhl, der Beamten Pflichtgefhl und der Untertanen opferwillige Liebe zum Landesfrsten, brachte durch Kriegstaten ohnegleichen den deutschen Namen, der beinahe zum Spottnamen herabgesunken war, wieder zu Ehren, bewahrte das
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