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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 84

1894 - Dresden : Jacobi
84 I der Knabe wurde zu Ravenna erzogen. Er hatte hier mit groer Schmach zu ringen" (Taeitns); hieraus schliet mau, da er zum Gladiator erzogen wurde. Vergl. das Gedicht: Der Fechter zu Ravenna"! Als Armin von der Gefangennahme seiner Gattin hrte, durchflog er voll wahnsinniger Wut" die germanischen Gaue und rief die Stmme zum Rachekampf gegen die Feinde auf. die es nicht verschmhten, ein schwaches Weib fortzuschleppen. Beim Weitermarsche kam Germanikus in die Gegend der Unglck-liehen Schlacht im Teutoburger Walde. Ein grausiger Anblick wurde seinen Scharen zu teil: sie fanden noch die gebleichten Gebeine der Ge-falleueu gemischt mit Bruchstcken von Waffen und Gliedmaen von Pfer-den, und die Opfersteine, auf denen die Vornehmsten der Gefangenen ge-blutet hatten. Ein ungeheures Grab wurde mit den traurigen berresten angefllt und ein Grabhgel darber geworfen, zu dem Germanikus selbst, tief betrbt und tief erbittert, den Anfang machte. Einem Teile des rmischen Heeres wre beim Rckzge fast dasselbe Schicksal wie 7 Jahre vorher dem Heere des Varns bereitet worden. Nachdem Germanikus in einem Kampfe mit Armin groe Verluste erlitten hatte, eilte er mit einem Teile feines Heeres die Ems hinab und die Kste entlang an den Rhein zurck. Den anderen Teil fhrte der waffenerprobte Eeina, durch die sumpfigen Gegenden links von der Lippe, dem Rheine zu. Bei der sge-nannten langen Brcke hatten sich die Germanen aufgestellt; sie umziugel-ten fein Heer und setzten ihm furchtbar zu. Schon fahen die Rmer das Schicksal des Varus als nun auch ihr eigenes lebhaft vor Augen, als ein voreiliger Angriff der Gegner zurckgewiesen wurde, sie ihre Reihen durch-brachen und wenn auch mit schweren Verlusten den Rhein erreichten. Der Heeresteil des Germanikus hatte durch Sturmfluten gleichfalls groe Verluste an Menschen und Gepck erlitten. 16 nach Chr. Das folgende Jahr brachte die blutigen Zusammen-treffen bei Jdistaviso, in einer Ebene zwischen Minden und Hameln ge-legen, und darauf am Steiuhuder Meer. Die Germanen wurden trotz ihrer Tapferkeit zwei Mal geschlagen, aber doch nicht entscheidend. Da rief der Kaiser Tiberius, am Erfolge verzweifelnd, vielleicht auch, wie manche meinen, weil er dem tapfern Neffen die Siege mignnte, nach Italien zurck. Die Germanen blieben frei! Leider kehrten sie jetzt ihre Schwerter gegen einander. Da Marbod gegen die Rmer keine Hilfe gebracht hatte, berzog ihn Armin mit Krieg und besiegte ihn vollends. Marbod wurde darauf von den Markomanen vertrieben; er flchtete sich zu den Rmern und empfing von diefen zu Ravenna das Gnadenbrod bis an sein Ende. Der edle Armin erntete bei seinem Volke schlechten Dank fr seine Heldenthaten. Als er nach der Knigswrde strebte er wollte die Herzogswrde, die ihm sein Stamm auf 10 Jahre bertragen hatte, wahr-scheinlich in eine dauernde umwandeln fiel er durch die Hinterlist seiner Verwandten, welche sich in ihren Ansprchen und Rechten durch ihn be-nachteiligt glaubten.
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