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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 58

1892 - Breslau : Hirt
58 Das Altertum. 8. Die punischen Kriege. 1) Der erste punische Krieg; 264-241 v. Ehr. Mit dem Besitze von ganz Italien begnügten sich die Römer noch nicht, sondern schauten begierig nach der schönen und fruchtbaren Insel Sicilien hinüber. Diese war damals zum Teil von den Karthagern besetzt, die wegen ihrer Abstammung von den Phöniciern auch Punier genannt wurden, weswegen die zwischen ihnen und den Römern geführten Kriege auch punische Kriege heißen. Die Karthager waren damals zur See das mächtigste Volk; sie hatten nicht nur au der afrikanischen Küste, sondern auch auf den Inseln des Mittelmeeres ausgedehnte Besitzungen. Aber ihr ganzes Streben war auf Reichtum und Genuß gerichtet; von den Römern wurden sie auch für treulos und grausam gehalten. Da die Römer ohne starke Flotte über die Karthager nicht siegen konnten, erbauten sie in kurzer Zeit 120 Fahrzeuge; zu gleicher Zeit mußte sich die Mannschaft schon auf dem Lande im Ruderschlage üben. Weil die karthagischen Schisse schneller segelten als die römischen, waren diese mit einer beweglichen Brücke versehen, an deren Vorderende sich ein spitzer Haken befand, den man den Raben nannte. Diesen ließ man auf das feindliche Schiff nieder, wodurch dasselbe festgehalten wurde, so daß die Soldaten es besteigen konnten. Den ersten Sieg zur See errangen die Römer unter Duilius. Der siegreiche Feldherr durfte dafür in Rom einen Triumphzug halten; auf dem Marktplatze errichtete man ihm eine noch jetzt erhaltene Ehrensäule von weißem Marmor und umgab dieselbe mit den Schnäbeln der eroberten Schiffe, auch erhielt er die Auszeichnung, daß er sich sein Lebenlang, wenn er abends von Gastmählern heimkehrte, von einem Fackelträger und einem Flötenspieler nach Hause begleiten lassen durfte. Den zweiten Feldzug leitete Regulus. Er gewann eine zweite Seeschlacht, setzte dann nach Afrika über und bedrohte Karthago. Als aber die Karthager in ihrer Not einen spartanischen Feldherrn mit einem griechischen Söldnerheere in Dienst nahmen, wurden die Römer geschlagen, und Regulus selbst ward gefangen genommen. Doch bald nachher siegten die Römer wieder; da ließen die Karthager um Frieden bitten. Um sicher Gehör zu finden, gaben sie ihrer Gesandtschaft den gefangenen Regulus mit, ließen ihn aber vorher schwören, in die Gefangenschaft zurückkehren zu wollen, falls seine Mitbürger den Frieden verweigerten. Er ging mit, riet aber dem Senat, die Friedensbedingungen zu verwerfen, da die größte Not Karthago zum Frieden zwinge. Seinem Eide getreu, kehrte er nach Karthago in die Gefangenschaft zurück. Nach einem abermaligen großen Siege der Römer waren die Karthager gezwungen, den Frieden anzunehmen, welchen ihnen die Römer vorschrieben. Sie mußten
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