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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 39

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Untergang des westrmischen Reichs. Germanische Staaten. 39 Westen bis an die Elbe vorgerckten, slavischen Vlkerschaften bald von den Deutschen unterworfen und durch Vermischung mit diesen gerrna-nisirt wurden. Die Slaven (von slovo Wort), die Redenden, wie sich diese Vl-zer im Gegensatz zu den ihnen nicht verstndlichen Germanen nannten, oder Wenden, wie sie bei den Germanen hieen, sind vielleicht Nachkom-men der alten Sarmten oder Scythen und gehren auch zum in-dogermanischen Sprachstamme (. 3). Sie waren in viele Vlkerschaf-ten getheilt. Zu ihnen gehren auer den Russen und Polen die Cze-chen in Bhmen, die Mhren, die Obotriten in Mecklenburg, die Milzen im Brandenburgischen, die Pommern, die Sorben stlich der Saale nebst anderen wendischen Stmmen, die sich in Schlesien, in der Lausch, im Fichtelgebirg, in den Main- und Regnitzgegenden niederlieen. Fer-ner die Slovonen in Steiermark und Krnthen, nebst verwandten Stmmen in Slavonien, Kroatien, Jllyrien, Dalmatien, Serbien, Bosnien . 33. Innere Zustnde der germanischen Mlker während und nach der Vlkerwanderung. 1. Die Vlkerwanderung bte den grten Einflu auf Sprache, Sitte und brgerliche Verfassung der Germaueu aus. Zwar in dem eigentlichen Deutschland blieben die frheren Verhltnisse noch lngere Zeit ungendert bestehen. Aber in den durch Eroberungen gegrnde-ten germanischen Reichen mischte sich das germanische Element mit dem rmischen und dem christlichen und bald entschwand auch die Erinner-ung an die deutsche Heimath. 2. In Frankreich, Spanien, Portugal und Italien bildeten sich aus der lateinischen Sprache durch Vermischung mit der deutschen und der Sprache der ursprnglichen Bewohner die romanischen Spra-chen; in Britannien entstand durch die Vermischung des Angelschsischen mit der Sprache der Urbewohner (und, seit dem 11. Jahrhundert, mit dem Franzsisch-Normannischen) das Englische. 3. Auch die alten, einfachen Sitten der Germanen, vornehmlich derjenigen, welche in Lnder mit milderem Klima kamen, nderten sich bald. Hinwiederum giengen in diesen Lndern durch die neuen Herren, so schonend auch dieselben ihrem angeborenen Freiheitssinne gem fremden Rechten und anderen Sitten und Sprachen gegenber sich verhielten, viele ntzliche Staatseinrichtungen dem Untergange ent-gegen, Knust und Wissenschaft verloren ihre Geltung, das ganze Leben gestaltete sich, wenigstens in der ersten Zeit, rauher und kriegerischer. Jedoch wirkte die Sittenstrenge, welche die Deutschen selbst in diesen wilden Zeiten nicht eingebt hatten, und ebenso die Treue und Red-lichkeit, welche von jeher als Gruudzge ihres Charakters galten, noch lange Vortheilhaft auf alle Verhltnisse ihrer neuen Wohnsitze. 4. Die wichtigste Vernderung zeigte sich in der brgerlichen
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