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1. Teil 1 u. 2 - S. 123

1913 - Leipzig : Freytag
12.3 teilgenommen hatten, zu bestrafen. Er verwstete zuerst das Gebiet an der oberen Lippe und die Wohnsitze der Chatten und Chemsker, befreite den Rmerfreund Segestesaus der Gewalt seiner Feinde und fhrte dessen Tochter Thusnelda, Armins Gemahlin, in Gefangenschaft, um sie bei seinem Triumphzuge in Rom seinem Volke zu zeigen. Auf einem spteren Zuge gelangte Germanikus auch auf das Schlachtfeld im Teutoburger Walde, wo er die Reste seiner Landsleute sammeln und bestatten lie, denn die Germanen hatten die gefallenen Rmer den Tieren zum Fre liegen gelassen. Es kam sogar zwischen ihm und Armin zu mehreren Schlachten, in denen die Rmer wohl siegten, aber doch nicht die Kraft hatten, die Germanen vollstndig niederzuwerfen. Als Germanikus zu neuen Kmpfen rstete, wurde er von dem Kaiser Tiberius abberufen und nach dem Orient ge-schickt; denn der Kaiser meinte, man solle die Germanen sich ihren eigenen Zwistigkeiten berlassen. Tiberius hatte recht. Bald brachen unter den Germanen Kmpfe aus. Armin zog gegen die Markomannen, weil ihr Fürst M a r b o d sich nicht am Befreiungswerke beteiligt hatte. Marbod wurde geschlagen und floh zu den Rmern, die ihm eine Zufluchtssttte in Ravenna gewhrten. Armin war ebenfalls ein trauriges Los beschieden; sein Ansehen und sein Ruhm weckten den Neid seiner Verwandten. Zwlf Jahre nach seinem Siege, im siebenunddreiigsten Jahre seines Lebens, fiel er unter ihren Schwertern, weil er, wie sie behaupteten, nach dem Knigtum gestrebt htte. Sein Andenken aber lebte fort in vielen Liedern. Im Jahre 1875 ist ihm auf der Groteuburg ein Denkmal errichtet worden, das die Inschrift trgt: Deutschlands Einheit meine Strke, meine Strke Deutschlands Macht." 3. Die friedlichen Beziehungen zwischen Germanen und Rmern. Infolge der Niederlage im Teutoburger Walde waren die Rmer auf die Rhein- und Donaulinie zurckgeworfen worden. Diese suchten sie aber unter ollen Umstnden zu halten. Deshalb legten sie an beiden Flssen viele feste Pltze an, die mit tiefen Grben und hohen Wllen umgeben waren. Im Innern erbauten sie sogar feste Steinhuser, die den Feldherren, Soldaten und deren Weibern und Kindern zur Wohnung dienten. Die rmischen Soldaten blieben bis in die Mannesjahre hinein bei der Fahrte; deshalb wurde ihnen erlaubt, sich eine Familie zu grnden. Im Schutze dieser Kastelle wurden Felder, Obstgrten und Wein-berge angelegt, und rmische Hndler und Handwerker lieen sich in ihren Be-reichen nieder. So entstanden kleine Ansiedlungen, aus denen nach und nach blhende Ortschaften und Städte wurden, in denen rmische Theater, Warm-bder und Tempel errichtet wurden. Basel, Straburg, Speyer, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Kln am Rhein, Ulm, Augsburg, Regensburg und Wien an der Donau sind auf solche rmische Standlager zurckzufhren. Zugleich aber fuchten die Rmer wenigstens den sdwestlichen Teil von Germanien ihrem Reiche einzuverleiben. Sie verdrngten die alten Deutschen aus dem Rhein-Donau-Winkel und schtzten das Land durch einen Grenzwall oder Pfahlgraben, der bei Andernach am Rheine begann, der den Main fhrte, eine Strecke den Neckar benutzte und an der Mndung der Altmhl die Donau
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