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1. Die Neuzeit - S. 348

1915 - Kempten : Kösel
348 Die Belagerung von Wien. dem 15. Juli, wo die Trken ihre ersten Geschtze in Stellung gebracht hatten, schwiegen die Kanonen eigentlich nur, wenn Regen einfiel. Selbst bei Nacht versuchten es die Belagerer oft die Festung zu beschieen. In den Tagen vom 23. Juli bis zum 10. September waren an 50 Minen der Trken und mehr als 12 Minen der Belagerten aufgeflogen. Diese hatten 53 Strme mutvoll zurckgeschlagen und mehr als 36 Ausflle gemacht1). Es ist begreiflich, da während jener langen Zeit, in der Wien gewissermaen fr die europische Kultur und Zivilisation auf Posten stand und diese gegen die Barbarei des Mohammedanismus verteidigte, das Leben der Bevlkerung durch den Zwang der Umschlieung im Vergleich mit den frheren Zustnden ein ganz anderes Geprge erhielt. Schon das uere Ansehen der Huser und Straen hatte sich in aufflliger Weise verndert. Die Schindeldcher, mit denen ein groer Teil der Huser bedeckt war, waren nach einem schon am 14. Juli vom Kommandanten erlassenen Befehle entfernt worden. Wie sonderbar mssen ohne die gewohnte Bedeckung die Huser ausgesehen haben, aus denen blo die Sparren der Dachgerste emporragten! So vermochten die vom Feinde hereingeschleuderten Brandgeschosse nur geringen Schaden anzurichten. Spterhin muten noch aus einem andern Grunde die Huser abgedeckt werden. Man brauchte die groen Balken auf denselben zur Anfertigung von Palisaden. Ja sogar die Vordcher, *) Es war den Trken gelungen sich des bor der Burgbastei gelegenen Auen-Werkes (des Burgrabelins) zu bemchtigen und sich am 9. September am Fue des Mittelwalls zwischen der Burg- und Lbelbastei festzusetzen, deren Mauern durch aufgeflogene Minen ebenfalls stark beschdigt waren. Von ihrer neuen Stellung aus trieben die Belagerer nicht weniger als sieben Minen bor. Wenn diese in die Luft flogen, so war eine Bresche in die Stadtmauer gerissen, groß genug um den Sturm mit Aussicht auf Erfolg unternehmen zu knnen. Das Heran-nahen des Entsatzheeres berhinderte wohl die Aus-fhrung des Verderben drohenden Zerstrungs-Werkes. Aber noch am Sonntag, dem 12. September, während die Entscheidungsschlacht am Kahlenbergs tobte, wurde die Stadt bis in den Sptnachmittag hinein von den trkischen Batterien aufs heftigste Als jedoch der Feldmarschallleutnant ^6 Gleichzeitige T>enkmnze auf die Entsetzung Wiens. Der Halbmond wird von den Strahlen der beschossen. aufgehenden Sonne verscheucht? ^darber Wilhelm von Baden, der nach errungenem Siege auf Befehl des Herzogs von Lothringen mit einigen Regimentern zu Ro und zu Fu der Stadt gegen Abend den ersten Entsatz gebrach trotte, mit Starhemberg bereint einen Ausfall mochte, hatten die Trken die Laufgrben bereits in wilder Flucht berlassen. dieworte: Erfliehtvordersonne. Darunter das Datum.
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