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1. Altertum - S. 503

1909 - Kempten : Kösel
Leben und Treiben im alten Pompeji. 503 von Bronze und Silber, auch Helme, Schwerter und andere Waffen mit damaszierter Arbeit. Selbst das kleinste und gewhnlichste Stck ist anziehend durch den knstlerischen Geschmack, welcher durch sinnige Anwendung irgend einer schnen und zugleich passenden Form oder Verzierung aus dem Erzeug-nis des Handwerks ein Kunstwerk gemacht hat. Doch wir sind von der langen Wanderung ermdet; die Sonne steht hoch und wir sind froh in der nchsten Strae einige Schenken anzutreffen, deren mit Laubwerk'und Blumen geschmckte Eingnge sehr einladend aussehen. Vor den steinernen, mit bunten Marmorstcken bekleideten Schenktischen stehen im Schatten eines Zeltdaches viele Männer, meist den arbeitenden Klassen an-gehrig, und nehmen eine Erfrischung zu sich. Andere haben sich im Innern, das man ganz und gar bersehen kann, auf Bnken und Sthlen an hlzernen Tischen niedergelassen und sprechen mit lauter Frhlichkeit dem roten Weine zu, der in Tonkrgen und grnsarbigen Glsern vor ihnen steht. Auf unser Begehren bringt uns die Wirtin Falerner in einem bauchigen, doppel-henkligen Kruge, auf dem die Sorte und das Ma nebst den Namen der Kon-suln, in deren Jahre er gekeltert ist, verzeichnet steht. Eine groe Zahl von Leuten, deren viele mit Kncheln und Wrfeln spielen, erfllt die Schenke, so da der bedienende Knabe Mhe hat alle zu befriedigen. Die Wirtin selbst hat nicht nur am.schenktisch, sondern auch an dem kleinen Herde zu tun, auf dem mit Honig und Gewrzen gemischte heie Getrnke bereitet werden. Speisen, die besonders beliebt sind, befinden sich auf Tischchen oder sind an Stangen aufgehngt: Zwiebeln und Lauch, Wrste, Kse, Salz-fleisch und gerucherte Fische. Die Wnde sind mit roh gemalten Bildern, Wirtshausszenen darstellend, und mit Kritzeleien der Gste bedeckt. Neben dem Eingange befindet sich, in das Mauerwerk eingelassen, eine schachbretthnliche Mosaiktafel zum Zeichen, da hier gespielt werden kann. berall herrscht Lust, Freude und reges Leben; niemand ahnt das entsetz-liche Verhngnis, das in den Tiefen der Erde sich vorbereitet um in wenigen Augenblicken die blhende Stadt und ihre Bewohner zu vernichten!1) !) Im Jahre 79, unter der Regierung des Kaisers Titus, fand der furchtbare Ausbruch des Vesuv statt, durch den die Städte Pompeji, Herkulaneum und Stabi verschttet wurden. Ein heftiges Erdbeben erffnete die Katastrophe. Dann erhob sich aus dem Krater eine gewaltige Wolke, hauptschlich aus weiem Wasserdampfe bestehend, aber vielfach durch ausgeworfene Steine und vulkanische Asche schwarz gefrbt. Diese Asche und die zahllosen kleinen Steinchen, die sog. Lapilli, wurden durch das Wasser der aus der Kraterwolke herabstrzenden Regengsse zu einer schlammigen Masse umgewan-delt, die sich stromartig den Berg herabwlzte und die genannten Städte begrub. Die Ausgrabungen auf der Sttte des zerstrten Pompeji begannen im Jahre 1748 und sind seitdem bis auf den heutigen Tag fortgesetzt worden.
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