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1. Deutsche Geschichte - S. 152

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
152 6- Ludwig und die Hugenotte. Der Grovater des Knigs, Heinrich Iv., hatte den Hugenotten durch das Edikt von Nantes freie Religions-bung gewhrt. Ludwig aber wollte im Lande keinen andern Glauben als seinen eigenen dulden. Darum hob er 1685 das Edikt von Nantes auf. Den Hugenotten ward befohlen, zur katholischen Kirche berzutreten. Wer sich weigerte, erhielt Dragoner zur Einquartierung, und diese praten dann von seinem Gut. Da fgten sich viele; an 50 000 Calvinisten aber wanderten trotz dem Verbote aus. In evangelischen Lndern fanden sie eine neue Heimat. Der Groe Kurfürst allein nahm 20000 Flchtlinge in Bran-denbnrg auf. Auch in unserer Nhe gibt es eine Hugenottenkolonie: Frie-drichsdorf bei Homburg vor der Hhe. Ii. Frankreichs Dormachtfteuung in Europa. Ludwig hatte groe Plne; er wollte die Grenzen Frankreichs nach Norden und Osten vorschieben. Dem heruntergekommenen Spanien hoffte er feine Niederlande abzunehmen; dem geschwchten Deutschland suchte er mglichst viel vom linken Rheinufer zu entreien; Englands Seemacht gedachte er zu brechen. Dieser Ehrgeiz trieb ihn zu einer Reihe von Kriegen, die mau Raubkriege genannt hat. Er konnte sie wagen, weil er eine Streitmacht von 250000 Mann besa. 1. Der erste Raubkrieg. Ludwig war mit einer Tochter des Knigs von Spanien vermhlt. Ehe sie ihm die Hand reichte, hatte sie allen Ansprchen auf spanisches Gebiet feierlich entsagt. Trotzdem verlangte Ludwig nach dem Tode seines Schwiegervaters einen Teil der Spanischen Nieder-lande und lie seine Truppen dort einrcken. Das machte den Hollndern Sorge; denn wenn der mchtige Herrscher ihr unmittelbarer Nachbar wurde, konnte er die kleine Republik leicht berrennen. Darum suchten sie ihn zu verhindern, die Spanischen Niederlande ganz in Besitz zu nehmen, und fanden Hilfe bei England und sogar bei Schweden. Gegen diesen Dreibund mochte Ludwig doch das Kriegsglck nicht versuchen, fondern schlo 1668 den Frieden zu Aachen. Er mute sich mit zwlf Festungen an der niederlndischen Grenze begngen; zu ihnen gehrte das starke Lille. 2. Der zweite Raubkrieg. Ingrimmig sann Ludwig auf Rache au den Hollndern, die ihm die Beute abgejagt hatten. England und Schweden machte er ihnen abspenstig. Mit einem gewaltigen Heere drang er dann in das Herz der Generalstaaten ein. Da war Holland in Not." Wohl durchstachen die bedrngten Bewohner die Deiche und lieen das Meer ins Land wie einst ihre Vorfahren gegen die Truppen Philipps Ii.; aber bei allem Heldenmut wren sie verloren gewesen, wenn nicht Hilfe gekommen wre. Es erschien der Groe Kurfürst mit feinen Truppen; bald zogen auch Spanien und das Deutsche Reich gegen die Franzosen zu Felde. Trotzdem blieben diese zuletzt im Vorteil. Im Frieden zu Nimwegeu zahlten Spanien und das Deutsche Reich 1678 die Zeche. Jenes verlor
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