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1. Geschichte der Neuzeit - S. 439

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Niedergang und Sturz des Napoleonischen Kaisertums. 439 beschlo Napoleon den Angriff. Er whnte die Preußen entmutigt und in vollem Rckzge. Deshalb schickte er ihnen den General Grouchy mit 32 000 Mann nach, um sie in den Rhein zu sprengen". Aber Blcher, weit entfernt, entmutigt zu sein, lie Wellington auf seine Anfrage, ob er ihm zwei Corps zur Schlacht senden knne, erwidern, er werde selbst mit dem ganzen Heere kommen. Gegen Grouchy stellte er unter Thielemann eine Heeresabteilung bei Waveren (Wavre), und diese schlug sich am 18. Juni so hartnckig, da Grouchy lange glaubte, er habe das ganze preuische Heer vor sich, und nicht daran dachte, sich gegen Waterloo zu wenden, woher an-haltender Kanonendonner erdrhnte. Das war den Preußen unter Blcher ein Sporn auf ihrem mhseligen Marsche, durch die vom Regenwetter grundlos gewordenen Wege und Felder. Nach 4 Uhr trafen die ersten Scharen auf dem Schlachtfeld ein; alle ihre Zge hatten sich gegen die weithin sichtbare Hhe des Meierhofes La Belle-Alliance, den Mittelpunkt der franz-fischen Stellung, gerichtet; es war die hchste Zeit, da Hilfe kam; denn trotz des zhen Widerstandes der Truppen Wellingtons hatte Napoleon Boden gewonnen, und die Siegesfreude machte die Angriffe der Franzosen noch strmischer. Das rechtzeitige Eingreifen der Preußen gab dem furchtbaren Kampfe eine andere Wendung. Vergebens boten die Franzosen gegen den neuen Feind alle Tapferkeit auf, Napoleon entwickelte sein ganzes Genie; die Preußen dringen unaufhaltsam vor, und auch Wellingtons gelichtete Linien schreiten zum Angriffe: da wirft Papoleon seine letzte Reserve, die Garde-bataillone, gegen Plancenoit; umsonst, sie werden durch Karttschen, Bajonett und Sbel niedergestreckt. Gerne wre Napoleon in seiner letzten Schlacht unter seinen Tapfern gestorben; aber der Marschall Soult rief ihm zu: Sire, man ttet Sie nicht, man nimmt Sie gefangen", und die allgemeine Flucht ri auch ihn fort. Auf der Hhe von La Belle-Alliance begrten sich abends die beiden Sieger Blcher und Wellington. Das ist die Schlacht von Waterloo oder Belle-Alliance, deren sich auch die Unterlegenen nicht fchmen; die Ehre des Sieges gebhrt der deutschen Tapferkeit. Wellingtons Heer bestand zum grten Teil aus Deutschen, besonders aus Hannoveranern, Braunschweigern und Nassauern, zum kleinern Teil aus Englndern und Hollndern. Ohne Blchers Hilfe wre Wellington trotz seines zhen Widerstandes verloren gewesen. Die Preußen verfolgten unter Gneisen aus Fhrung den Feind unausgesetzt, indem sie ihm keine Rast gnnten; Napoleon konnte die Ord-nung nicht mehr herstellen. So kamen die Verfolger vor Paris an, ehe Grouchy zur Deckung herbeieilen konnte, und nach einigen blutigen Gefechten kapitulierte die erschrockene Stadt (7. Juli). Schon am 22. Juni hatte Napoleon die Krone zum zweitenmal niedergelegt und ergab sich am 8. Juli
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