Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 95

1889 - Danzig : Gruihn
gesamte preuische Heeresmacht bernahm. In seiner nchsten Umgebung befand sich auer dem Ministerprsidenten Bismarck und Kriegsminister Roon, General Moltke, der an der Spitze des Generalstabes stand und mit Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feinde eine Schlacht zu liesern. Von dem preuischen Heere konnte sich an-fangs nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe beteiligen. General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst spt den Feind. Die Armee des Kronprinzen aber stand noch weit entfernt und konnte bei dem durch Regeu aufgeweichten Lehmboden erst nach langem, beschwerlichem Marsche auf dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die sterreicher beim Beginn der Schlacht doppelt so zahlreich als die Prenen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, mit 3. Juli morgens um 8 Uhr den Angriff. Die preuischen Regimenter, gefhrt von dem ritterlichen Prinzen Friedrich Karl, schlugen sich mit Lwenmut und unerschtterlicher Ausdauer, so frchterlich auch die Feinde mit mehr als 700 Kanonen von den gegenber liegenden Hhen her in ihre Reihen hinein feuerten. Todesmutig hielt der General Fransecky in einem Walde der auf ihn ein strmenden sterreichischen bermacht stundenlang stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapfern iu dem furchtbaren Kugelregen dahin. Die ganze Heldenschar schien eine Bellte des Todes zu sein. Schon war die Mittagsstunde vorber, noch Bismarck. waren keine Vorteile errungen; unentschieden schwankte die Schlacht. Der Kronprinz bringt Hilfe. Da wurde manch mutiges Prenen-herz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Fernglser, ob die Armee des Kronprinzen von Prenen noch nicht anrcke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held, tute der alte Blcher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestm warfen sich seine Krieger sofort ans den Feind und faten ihn in der Flanke und im Rcken. Die Anhhen, welche den sterreichern eine so starke Stellung geboten hatten, wurden, in strmendem Anlaufe genommen. Damit war der Kampf entschieden. Unaufhaltsam marschierte jetzt die ganze preuische Schlachtreihe vorwrts. Der König selbst setzte sich an die Spitze der Reiterei, um den Sieg zu vollenden. Mitten iu das heftigste Granatfeuer hinein sprengte der kriegsfreudige Heldengreis. Da redete ihn Graf Bismarck mit den Worten an: Als Major habe ich nicht das Recht, Ew. Majestt ans dem Schlachtfelde einen Rat zu erteilen; als Ministerprsident habe ich aber die Pflicht, Ew. Majestt zu bitten, nicht die a n gen sch e i n li ch e G esa hr an szn sn ch en." Der König entgegnete freundlich: Ich kann doch nicht davon reiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Etwa gegen 4 Uhr hatten die Preußen den Sieg errungen. Der ^elbzitfl der Mainarmee. Sddeutschland wurde unterdessen von einem kleinen preuischen Heere, der sogenannten Mainarmee", be-zwnngen. Unter Fhrung des Generals Vogel von Falckenstein verhinderte die Mainarmee lange Zeit die Vereinigung der feindlichen Streitkrfte aus den anderen Bundesstaaten. Dieser General siegte bei Kissingen (in Bayern) der die Bayern, bei Aschasfenbnrg (in Bayern)xber deren Verbndete und besetzte Frauksurt a. M. Unter General von Mantenssel, der an die Stelle Vogel v. Falkensteins getreten war, wurden die sddeutschen Bnndestrilppen aus ihrer Stellung hinter der Tauber bis Wrz-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer