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1. II = Oberstufe - S. 9

1905 - Breslau : Handel
9 die Schlssel der Stadt zu bergeben und ordnete die Wahl des Rates durch die Brgerschaft an. Er trennte auch die Verwaltung beider Städte und erbaute zwischen ihnen eine feste Burg. Vom deutschen Ritterorden, den der Kurfürst in den Kriegen mit Geld untersttzt hatte, erwarb er die Neumark. Auch einige Teile der Lausitz fielen ihm zu (Kottbus, Peitz, Teupitz). Joachim I. (Mestor), 14991535. 1) Seine gelehrte Bildung. Er war erst 15 Jahre alt, als sein Vater (Johann Cicero) starb. Aber er hatte von dem Bischof von Lebus, einem hochgelehrten Mann, eine ausgezeichnete Erziehung erhalten, fo da er die Regierung selbst bernehmen konnte. Daher huldigten ihm die Stnde. Wegen seiner Klugheit und Redefertigkeit bekam er den Zunamen Nestor. (So hie ein weiser, erfahrener Grieche, der 1200 Jahre vor Christus gelebt hat.) Gelehrte Fürsten suchten damals ihren Ruhm in einer blhenden Hochschule. Daher grndete auch Joachim in den ersten Jahren feiner Regierung eine solche zu Frankfurt a. d. O. (Seit 1811 befindet sie sich in Breslau.) 2) Die Raubritter. Da der Kurfürst noch jung war, glaubten die Raubritter, ihr altes Handwerk wieder aufnehmen zu knnen. Teils aus Not, teils aus bloer Lust am Plndern trieben sie des Nachts Wegelagerei. Darunter waren sogar Adlige, die bei Tage den Kurfrsten bedienten. Dieser aber gedachte des Rates seines Baters, die Untertanen zu schtzen und Gerechtigkeit zu den. Daher lie er die Landbeschdiger hinrichten. Als sein Oheim ihn bat, gegen den Adel nicht so streng zu sein, sagte er: Adliges Blut habe ich nicht vergossen, sondern Schelme und Mrder nach Verdienst gestraft." Die Ritter aber trachteten ihm nach dem Leben. Ein Herr von Otterstdt schrieb sogar an die Tr seines Schlafgemachs.- Jochimken, Jochimken, hde dy, wo wy dy krygen, hngen wy dy!" Indes Joachim lie in seiner Strenge nicht nach. 3) Rechtspflege. Ein Hauptgrund des Faustrechts war die Mangelhaftigkeit der Rechtspflege. Es fehlte an einem Gericht, dem die Städte ebenso wie der Adel sich fgen muten. Als solches richtete Joachim im Jahre 1516 das Kammergericht ein. Es bestand aus 12 Richtern, die sich viermal im Jahre versammelten, einmal in Tanger-mnde, dreimal in Kln an der Spree. 4) Die Städte. Die Städte fand Joachim nicht mehr in ihrer Blte vor. Er half ihnen durch eine Verordnung wieder auf, die sich auf die Leitung der Städte und auf die Besteuerung der Brger bezog, zur Sparsamkeit mahnte und gleiche Mae und Gewichte einfhrte. 5) Tie Kirchentrennung. In die Zeit Joachims I. fiel auch der Beginn der Kirchentrennung. In dem sdlichen Nachbarlande der Mark, im Kurfrstentum Sachsen, begann sie. Am 31. Oktober schlug der Augustinermnch und Universittslehrer Dr. Martin Luther zu
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