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1. Alte Geschichte - S. 28

1875 - Leipzig : Klinkhardt
— 28 - Vi. Die Griechen. 1. Die Spiele und die Götter der Griechen. Weit wichtiger als die schon genannten Völker sind für uns die Griechen geworden, die den Südtheil der großen türkisch-griechischen Halbinsel und die in der Nachbarschaft liegenden Inseln bewohnten. Ihr Land war freilich nur klein, aber schön und fruchtbar und lag Zudem für Handel und Schiffahrt sehr günstig, da es an drei Seiten vom Meer begrenzt wurde und viele gute Häfen hatte. Wie alle alten Völker waren die Griechen anfangs roh und wild, kannten weder Viehzucht noch Ackerbau oder Gewerbe, sondern nährten sich von der Jagd und von den Früchten, die die gütige Natur ihnen bot. Nach und nach wurden sie aber klüger und besser (oder gebildeter) und übertrafen später alle anderen Völker des Alterthums. An ihren herrlichen Dichtungen und ihren schönen Bildsäulen, von denen uns manche erhalten worden sind, ja selbst an den Trümmern ihrer prächtigen Gebäude können wir noch sehen, wie hoch sie standen. Ein eigentliches Reich, wie Aegypten, Persidn rc. bildete Griechenland nicht; es war vielmehr in eine Menge kleiner Staaten gespalten, die häufig mit einander blutige Kriege führten. Doch fühlten die Griechen später, daß sie eigentlich ein Volk seien, und trafen deshalb eine Einrichtung, die den ewigen Streitigkeiten — wenigstens für eine Zeit — ein Ende machen mußte. Es wurde nämlich bestimmt, daß alle vier Jahre ein großes Fest gefeiert werden solle und zwar für alle griechischen Stämme. Während der Festtage trat eine allgemeine Waffenruhe ein, und jeder Staat, der dann noch Krieg führen wollte, wurde mit der Rache des Himmels bedroht. Zuerst wurde dies Fest am Berge Olymp, „dem Sitz der Götter", gefeiert, nachher aber in der Ebene von Olympia (im nordwestlichen Theil der Halbinsel Morea). Hieher strömte denn auch aus ganz Griechenland das Volk zusammen und begann allerlei Spiele, nachdem man vorher dem obersten Gott Zeus ein feierliches Opfer gebracht hatte. Die olympischen Spiele bestanden anfangs namentlich in Wettkämpfen; wer am besten schlagen, am raschesten lausen oder mit dem Wagen fahren, am sichersten mit dem Pfeil oder dem Speer treffen konnte, wurde mit einem Olivenkranze geschmückt, von allen Festgenossen gepriesen und feierlich in seine Vaterstadt zurückgeführt. Ein solcher Olivenkranz galt für das höchste Kleinod und wurde als heiliges Andenken auf die Nachkommen vererbt. Als die Griechen gebildeter wurden, sahen sie wohl ein, daß die körperliche Kraft und Gewandtheit allein nicht das Höchste sei, und krönten auch den besten Redner, den größten Dichter oder den fertigsten Zitherspieler mit dem Olivenkranz. Ihr seht aus dem,
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