Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 192

1903 - Breslau : Goerlich
Ii 192 Vergleiche diese Mächte nach Länderbesitz, Bevölkerungszahl, Kriegsmacht! Welche Aussichten ergaben sich für Friedrich und seine Gegner? b) Uns&rucfi des Krieges. Erstes Kriegsjakr. Darbietung. 1. Die Verhandlungen zwischen den verbündeten Staaten sollten geheim gehalten werden, damit Friedrich unvermutet überfallen werden und desto gewisser besiegt werden konnte. Aber Friedrich erhielt durch einen sächsischen Schreiber, durch den österreichischen Gesandten in Berlin und wahrscheinlich auch durch den russischen Thronfolger Peter Nachrichten über die Pläne seiner Feinde. Im Sommer des Jahres 1756 ward ihm als bestimmt mitgeteilt: „zwischen dem österreichischen und dem russischen Kaiserhofe bestehe ein Plan, über ihn herzufallen. Die Österreicher sollten 80 000, die Russen 120000 Mann stellen. Dieser Plan hätte schon 1756 ausgeführt werden sollen, da es aber in Rußland an Rekruten und Lebensmitteln gefehlt hätte, so sei die Ausführung auf das Frühjahr 1757 verschoben worden." 2. Nun wartete Friedrich den Angriff seiner Feinde nicht ab, sondern marschierte (im August 1756) nach Sachsen und besetzte das Land. Das sächsische Heer (17 000 Mann stark) bezog ein festes Lager bei Pirna, wo es durch Wälle, Gräben und Verschanzungen aller Art fast unangreifbar war. Die Preußen schlossen dieses Lager ein und suchten die Zufuhr abzuschneiden. 3. Die Österreicher kamen nun den Sachsen zu Hilfe. Ein starkes Heer rückte aus Böhmen nach Sachsen vor. Friedrich wollte nicht zwischen die Österreicher und Sachsen kommen; er ließ daher einen Teil seines Heeres vor Pirna, mit dem anderen (24 000 Mann) zog er den Österreichern entgegen. Bei Lo wo sitz an der Elbe trafen (am 1. Oktober 1756) die beiden Heere zusammen. Die Österreicher fochten tapfer, „es sind die alten Österreicher nicht mehr", sagte Friedrich. Aber die Preußen gewannen den Sieg, indem sie mit gefälltem Bajonnett gegen die Feinde anstürmten und sie aus ihrer Stellung vertrieben. Friedrich erzählte von dieser Schlacht: „Mit 24 Bataillonen haben wir 72 vertrieben und wohl an 300 Kanonen erobert. Seitdem ich die Ehre habe, die Truppen zu kommandieren, habe ich niemals derartige Wunder von Tapferkeit, sowohl bei der Infanterie wie bei der Kavallerie gesehen. Das Fußvolk hat Weinberge und Steinhäuser gestürmt, es hat von 7 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags Gewehr- und Kanonenfeuer standgehalten und vornehmlich den Angriff auf Lowositz durchgeführt, welcher ohne Unterbrechung bis zur Vertreibung des Feindes dauerte. . . . Dieser Kraftstreich steht über dem von Soor und übertrifft alles, was ich von meinen Truppen gesehen habe. Er wird die Sachsen zur Übergabe bringen und meine Sorge für dieses Jahr zerstreuen." 4. Als die Sachsen die Niederlage der Österreicher erfuhren, wurden sie der Verzweiflung nahe gebracht, denn sie litten schon seit längerer Zeit bittere Not. Zuletzt versuchten sie, nach Böhmen zu entweichen. Sie verließen das Lager und marschierten in dem engen Elbthale dahin. Sie hatten kein Brot, keine Geschütze, brachten drei Tage und drei'
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer