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1. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 86

1892 - Stuttgart : Metzler
— 86 — S. I 1804. 87. Kaiser Napoleon I. Napoleon 1. war ein ausgezeichneter Feldherr und ein geistreicher Staatsmann. Wer mit seinen großartigen Fähigkeiten verband derselbe einen unbegrenzten Ehrgeiz. Die Herrschaft Frankreichs genügte ihm nicht, er wollte über ganz Europa gebieten. Zu diesem Zwecke führte er der Reihe nach mit allen europäischen Staaten blutige Kriege. Umsonst kämpften dieselben einzeln und auch verbündet in zahllosen Schlachten gegen ihn. Durch Heimtücke und Waffenglück wußte der siegreiche Eroberer sie alle zu überwältigen. Auf solche Weise wurden Belgien und Holland, Spanien und Portugal, Italien und die Schweiz, Preußen und Oesterreich seinem allmächtigen Willen unterworfen. Einzelne dieser Staaten wurden Frankreich einverleibt, andere der Herrschaft seiner Verwandten oder Verbündeten übergeben. Mit grausamer Strenge knechtete Napoleon besonders das unglückliche Deutschland. Preußen und Oesterreich büßten die Hälfte ihrer Länder ein. Die kleineren Fürsten Deutschlands dagegen, sechzehn an der Zahl, mußten sich vom Kaiser und Reiche lossagen und den so genannten Rheinbund bilden, dessen Schuß Herr er selbst war. Das ganze linke Rheinland wurde mit Frankreich vereinigt. Unter diesen Verhältnissen legte auch der Kaiser Franz Ii. den deutschen Kaisertitel nieder und nannte sich nun Kaiser von Oesterreich (im Jahre 1806). Der Emporkömmling wollte jetzt auch die Hand einer fürstlichen Frau besitzen. Kühn warb er um die Erzherzogin Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz von Oesterreich. Dieser willigte mit schwerem Herzen in die Vermählung, welche i. I. 1810 zu Paris unter großen Feierlichkeiten stattfand. Im folgenden Jahre wurde Napoleon ein Thronfolger geboren, den er schon in der Wiege zum Könige von Rom ernannte. Er stand nun auf der Höhe der Macht, und seine Weltherrschaft schien sich zu verwirklichen. Alle Völker zitterten vor dessen Willen. Seine Gunst erhob Fürsten, wie sein Zorn sie vernichtete. Nur England und Rußland standen noch ungebeugt da.
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