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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart - S. 24

1903 - Berlin : Nicolai
24 Bundesfürsten im Westfälischen Frieden Rechte eingeräumt waren, die sie zu souveränen Herrschern in ihren Landen machten, da glich die Macht des Kaisers einem Schatten. Es kam so weit, daß einzelne Fürsten sogar mit dem Auslande gegen den Kaiser kämpften. Frankreich dagegen war zu einem machtvollen Reiche geworden. Der Thron war erblich; in langer Reihe folgten die Söhne auf den Vater; die Großen des Reiches wurden den Königen untertänig. Tüchtige Könige, wie Heinrich Iv. von Bourbon, kluge Minister, wie Richelieu, befestigten die Macht der Könige und hoben den Wohlstand des Landes. Keiner der französischen Herrscher wurde aber so mächtig wie Ludwig Xiv., ein Zeitgenosse Friedrich Wilhelms von Brandenburg. Ludwig war ehrgeizig und herrschsüchtig. Frankreich sollte der mächtigste Staat werden; er machte die königliche Macht zu einer unbeschränkten. Er verstand es, sich tüchtige Minister zu wählen. Colbert hob den Ackerbau, das Gewerbe und den Handel. Louvois schuf ein tüchtiges, kriegsbereites Heer, Banban schwer einnehmbare Festungen; große Feldherren, wie Conds, Tnrenne, führten die Heere. Ludwig liebte die Pracht, erbaute stolze Paläste und umgab sie mit kunstvollen Gärten und Parks. Er förderte auch die Wissenschaft und die Dichtkunst. Ludwig wurde das Muster, dem die meisten Fürsten nacheiferten. Französische Sitte, Sprache und Lasterhaftigkeit verbreiteten sich durch ganz Europa. Auch in Deutschland ahmten besonders die Vornehmen französische Sitten nach, sprachen die französische Sprache und verachteten die deutsche. Sie bedeckten das Haupt mit der französischen Perücke, stochten es später zu Zöpfen und puderten es. Ludwigs Kriege. Ludwig war unablässig darauf bedacht, die Grenzen Frankreichs zu erweitern und die andern Länder Europas von sich abhängig zu machen. Seine Herrschsucht trieb ihn von einem Kriege zum andern. Er wollte Spanien die Niederlande (das heutige Belgien) entreißen. Daran hinderten ihn die Holländer. Deshalb ließ er sie seinen Zorn fühlen und überfiel sie mit einem starken Heere. Da die Regenten Hollands nicht für ein starkes und tüchtiges Heer gesorgt hatten, so eroberten die Franzosen Holland leicht. Nun aber erhob sich das holländische Volk, stürzte die bisherige Regierung und stellte den klugen Prinzen von Oranien an die Spitze des Staates. Ja, es riß die Dämme ein, die es früher gegen die Fluten der Nordsee
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