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1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 181

1909 - Regensburg : Manz
Die Palaestren. Wettlaus. Sprung. 181 Krper eine wohlttige Bewegung zu gewhren, sondern planmig als unerlliche Beschf-tigung. Man unterschied in den lteren Zeiten zwischen Gymnasion und Palaestra. Die Gymnasien lagen auerhalb der Stadt. Athen hatte das Lykeion. den Kynosarges, die Akademie, das Ptolemaion, das prachtvolle Gymnasion des Hadrian und das kleine des Hermes. ' Sie waren ffentlich, teils ans Staatskosten teils aus Mitteln von Privaten er-baut und unterhalten und durch bestimmte ffentliche Behrden geleitet und beaufsichtigt. Meistenteils waren sie folgendermaen gebaut. Den Hauptraum bildete ein groer, vier-eckiger, freier Platz, der zu den meisten bungen gebraucht wurde. An diesen schlo sich auf der einen Seite die weite Rennbahn fr die Wettlufer und die groe Fahrbahn, der Hip-podrom, fr die Wagenlenker. Die drei andern Seiten waren von groartigen doppelten, ja oft dreifachen Sulenhallen umgeben, in denen sich weite teils unbedeckte teils bedeckte, meist halbkreisfrmig gebaute Sle befanden, die fr die Unterhaltung, welche der gesprchige, die Wohlredenheit ungemein hochschtzende Grieche so sehr liebte, wie fr die Vortrge der Philosophen und Redner bestimmt waren. Es war also dort auch fr die geistige Beschf-tigung gesorgt. Diese Sle hieen Exedren. Aber auch an kalten und warmen Bdern fehlte es nicht; in Salbzimmern rieb man den ganzen Krper nach dem Bade mit l ein, um ihn fr die gymnastischen bungen geschmeidig und gelenkig zu machen. An das Ganze lehnten sich groe Parkanlagen, unter denen sich besonders der herrliche, in der Geschichte der griechischen Philosophie als Aufenthaltsort der Schule des Plato berhmte Lustwald bei der Akademie auszeichnete. Die Palaestren, welche ursprnglich bloe Schulen fr den Kampf im Ringen und das sogenannte Pankration, eine aus Ringen und Faustkampf zusammengesetzte, sehr gefahrvolle bung waren, lagen innerhalb der Stadt. Sie waren, wenn sie auch Tummelpltze fr alle Arten der Kmpfe und Rume fr die Unterhaltung in sich schloffen, doch in weit kleinerem Mastabe angelegt als die Gymnasien, und da es fr die Knaben zu zeitraubend gewesen wre, in die zuweilen weit vor der Stadt gelegenen Gymnasien hinauszugehen, dienten die Palaestren fr die Jugend, wenn auch nicht ausschlielich, zu Schulen der Gymnastik. Unter den gymnastischen bungen nahm die erste Stelle der Wettlauf im Stadion ein. Den grten Aufwand von Kraft und Ausdauer erforderte die dritte der drei Arten des Laufes, der Langlauf oder Dolichos, in welchem, ohne abzusetzen, die Bahn so oft zu durch-messen war, da der zurckgelegte Weg manchmal 4^/s km betrug. Da ist es erklrlich, wie der als Sieger im Wettlauf bekrnzte Spartaner Ladas, nachdem er die Bahn zwlfmal durchlaufen hatte, am Ziele angelangt tot zu Boden sank. In der 65. Olympiade fhrten die Eleier in Olympia den Lauf in Waffenrstung ein. Anfangs wurde derselbe von jungen, mit Helm, Rundschild und Beinschienen gewappneten Mnnern ausgefhrt; in spterer Zeit jedoch beschrnkte sich die Ausrstung nur auf den Schild. Die zweite Kampfesbung war der Sprung. Wie auf unfern Turnpltzen scheint auch in den Palstren und im Gymnasion der Hoch-, Weit- und Tiefsprung gebt worden zu sein. Ob die Griechen sich der in unserer Turnkunst blichen Springstange bedient haben, mu dahingestellt bleiben, da die auf vielen Vasenbildern in den Hnden turnender Epheben ge-schwnngenen Stangen wohl als Gere, kaum als Springstangen zu deuten sein mchten. Zieht man aber in Betracht, da den Griechen die Gymnastik als eine Vorbereitung fr den Kriegsdienst galt und da im Kriege oft der Speer zum berspringen von Grben bentzt wurde, so darf man wohl auch annehmen, da die den Speer vertretende Springstange als Turngert eingefhrt war. Ganz gewi bediente man sich, um dem Krper beim Sprunge die gehrige Schnell- und Schwungkraft und namentlich fr den Weitsprung Sicherheit in
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