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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 252

1896 - Breslau : Hirt
252 Die Neuzeit. er sich Friedrich an. Dieser vertraute aber am meisten auf sich selbst und sein tapferes Heer, das aus 150000 wohlgeübten Kriegern bestaud. Friedrich fragte in Wien über die Rüstungen Österreichs an; als er aber zuerst ausweichende, dann stolze Antworten erhielt, erklärte er 1756 den Krieg und rückte an drei Stellen über die sächsische Grenze. Der sächsische König floh aus den Königstein und ließ sein Heer im Stich, das in einer festen Stellung,,bei Pirna stand, wo Friedrich es einschloß; es hoffte auf die Hilfe der Österreicher, welche von Böhmen herbeikamen. Friedrich hielt mit seiner Hauptarmee die Sachsen umschlossen, eilte mit allen entbehrlichen Truppen den Österreichern nach Böhmen entgegen und schlug sie bei Lobositz. Untierfolgt zogen sie auf der rechten Seite der Elbe in die sächsische Schweiz, um sich mit der sächsischen Armee zu verbinden; diese hatte alle Entbehrungen mit heldenmütiger Standhaftigkeit ertragen und machte einen vergeblichen Versuch, sich durchzuschlagen. Von allem entblößt, ergab sich das sächsische Heer der Gnade des Königs. Die sächsischen Offiziere wurden auf ihr Ehrenwort, während des Krieges nicht mehr gegen Preußen zu kämpfen, entlassen; die Gemeinen wurden dem preußischen Heere eingereiht, verließen aber zum größten Teile die Fahne, sobald sie konnten. Friedrich bezog in dem kornreichen Sachsen seine Winterquartiere und rüstete sich zum neuen Feldzuge. Als der Kaiser durch den Reichstag Friedrich als Friedensstörer in die Reichsacht erklären ließ, veröffentlichte dieser die im Schlosse zu Dresden aufgefundenen Schriften, aus denen die Verschwörung gegen ihn deutlich hervorging. Von Friedrichs königlicher Gesinnung zeugt die geheime Weisung, welche er seinem Minister, dem Grafen Finkenstein, zugehen ließ: „Wenn ich das Unglück hätte, vom Feinde gefangen genommen zu werden, verbiete ich, daß man auf meine Person die geringste Rücksicht nehme oder auf das achte, was ich etwa aus der Gefangenschaft schreibe. Wenn mir ein solches Unglück begegnet, so will ich mich für den Staat opfern, und man soll alsdann meinem Bruder Gehorsam leisten, welchen ich ebenso wie die Minister und die Generale mit ihrem Kopse dafür verantwortlich mache, daß man für meine Befreiung weder Lösegeld, noch eine Provinz anbiete, daß man vielmehr den Krieg fortsetze und alle Vorteile benutze, ganz so, als hätte ich niemals existiert!" b. 1757: Prag, Kolin, Roßbach, Leuthen. Jetzt trat auch Frankreich offen als Feind gegen Friedrich auf und veranlaßte auch Schweden zu einer Kriegserklärung gegen ihn; ebenso erklärte sich das deutsche Reich für Österreich. Preußen sollte auf die Markgrafschaft Brandenburg beschränkt, das übrige Land geteilt werden. Rußland sollte Ostpreußen, Österreich Schlesien und Teile der Lausitz, Schweden Vorpommern, Sachsen Magdeburg und Halberstadt, Frankreich Kleve erhalten. 1757 rückte Friedrich mit vier Heersäulen in Böhmen ein. Er konnte den 400000 Feinden nur 200000 Mann entgegenstellen und mußte daher vor allem eine Vereinigung der Feinde verhüten. Sein nächstes Ziel war Prag, wo das österreichische Heer eine sehr günstige 1757 Stellung tune hatte. Friedrich griff es trotzdem an; des Königs Bruder
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