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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 109

1902 - Halle : Gesenius
— 109 — Staatseinheit.) Welche Aufgaben nun des neuen Herrschers warteten. (Im einzelnen.) Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. 2. a) Es geschah aber in demselben Jahre, daß Ludwig Xiv. einen neuen frevelhaften Eroberungskrieg, den dritten Raubkrieg heraufbeschwor. Der Kurfürst von der Pfalz war ohne Sohn gestorben, und eine andere Linie des Hauses Pfalz war nachgefolgt. Aber nun erhob der französische König Anspruch auf Teile von Kurpfalz für seinen Bruder, den Herzog von Orleans. Dieser war nämlich mit der Schwester des verstorbenen Kurfürsten, der Prinzessin Elisabeth Charlotte, kurz Liselotte genannt, vermählt. Liselotte war echt deutsch gesinnt. Sie hatte ihren Gemahl nur auf Befehl ihres Vaters geheiratet; aber sie blieb ihm treu und wurde ihren Kindern eine liebende Mutter. Mitten unter den Franzosen, an dem ihr feindseligen, leichtfertigen und verschwenderischen Hofe blieb sie gut deutsch gesinnt. Recht derb bekamen alle, auch der König selbst ihre Meinung zu hören. Man nannte sie „die deutsche Bärin"; aber sie fragte nichts danach. Und dennoch sollte sie unschuldig die Ursache des neuen schrecklichen Krieges werden. Der Kaiser hatte das Unheil nahen sehen und sich schon beizeiten nach Bundesgenossen umgeschaut. Er faud den ersten im Großen Kurfürsten, den die Röunionen und die Behandlung der französischen Reformierten erbittert hatten. So gab er den unnatürlichen Bund mit Frankreich auf, und sein Sohn folgte diesem Beispiele. Ferner traten die Niederlande, Spanien, Schweden, Savoyen und zuletzt auch England dem Bunde gegen den französischen Eroberer bei. Es war die erste große europäische Vereinigung, die gegen den frevelhaften Friedensstörer geschlossen wurde. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! b) Die Franzosen hatten im Jahre 1688 den Krieg damit begonnen, daß ihre Heerscharen von dem besetzten Elsaß und Lothringen aus rasch alle Mittelrheingebiete überschwemmten und die kurpfälzischen Länder einnahmen. Man konnte ihrer Übermacht keinen Widerstand entgegensetzen. Bald war das ganze linke Rheinufer in ihrer Gewalt. Aber nun erschien das brandenburgische Heer unter Kurfürst Friedrich Hi. selbst auf dem Kampfplatze, befreite Köln und eroberte Bonn. Gleichzeitig begannen die anderen verbündeten Staaten mobil zu machen. Da sah Ludwig Xiy. ein, daß er die Pfalz nicht würde halten können, und auf den Rat seines Kriegsministers (Louvois) faßte er den teuflischen Entschluß, zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich eine Wüste zu schaffen, um den Gegnern die Kriegführung zu erschweren. Daher ließ
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